VATIKAN - Papst Benedikt XVI. spricht über den Beitrag des heiligen Beda “zur Formung eines christlichen Europa” und lädt ein, dafür zu beten, dass “wir alle bereit sind unsere gemeinsamen Wurzeln neu zu entdecken, damit wir Erbauer eines zutiefst menschlichen und wahrhaft christlichen Europas sind”

Donnerstag, 19 Februar 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Der heilige Beda Venerabilis, einer der „bekanntesten Gelehrten des Hochmittelalters“ stand im Mittelpunkt der Katechese des Heiligen Vaters bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 18. Februar 2009, auf dem Petersplatz. Wie der Papst in seinem kurzen biographischen Profil erwähnte, wurde Beda im Nordosten Englands in Northumbria im Jahr 672/673 geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde er von seinen Eltern dem Abt des benachbarten Benediktinerklosters anvertraut, der sich seiner Bildung annehmen sollte, und so wurde er zu einem „der bekanntesten Gelehrten des Hochmittelalters, da er Zugang zu vielen kostbaren Manuskripten, die seine Äbte von den häufigen Reisen auf den Kontinent und nach Rom ihm mitbrachten“.

In der Katechese in deutscher Sprache heißt es hierzu: „In der heutigen Katechese möchte ich den heiligen Beda Venerabilis und sein umfangreiches Werk vorstellen. Dieser englische Benediktinermönch lebte von 672/673 bis 735, und sein Einfluß dehnte sich bis nach Rom und über weite Teile des europäischen Kontinents aus.“
„So hat dieser Mönch, der sich in seiner Abtei dem Lob Gottes widmete und auch den einfachen Leuten in Nordengland in ihrer Volkssprache den Glauben erklärte, zur Formung des christlichen Europas beigetragen“, so Papst Benedikt XVI. „Die Werke Bedas kreisen vorwiegend um drei Schwerpunkte: die Heilige Schrift, die Kirchengeschichte und die Liturgie.“
„In der Exegese bevorzugt Beda nach einer sorgfältigen Analyse des Schrifttextes meist eine christologische Auslegung auf Christus und die Kirche hin. In der Kirchengeschichte befaßt er sich zum einen mit der Zeit der Apostel und den ersten Konzilien. Dank des großen Werkes der „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ gilt er zudem als „Vater der englischen Geschichtsschreibung“.“, betont der Papst.
„Die Kirche ist für Beda wesentlich „katholisch“, also eine umfassende und vielfältige Einheit, und „apostolisch“ bzw. „römisch“; dies kommt unter anderem in seinem Bemühen um ein gemeinsames Datum für das Osterfest zum Ausdruck“, heißt es in der deutschsprachigen Katechese abschließend, „In der liturgischen Theologie unterstreicht Beda den Realismus der Sakramente, durch die die Gläubigen „nicht nur Christen, sondern Christus“ werden.“
In seiner Ansprache an die auf dem Petersplatz versammelten Pilger, erinnerte Papst Benedikt XVI. daran, dass „der heilige Beda mit seinen Werken auf wirksame Weise zur Formung eines christlichen Europa beitrug, in der die verschiedenen Völker und Kulturen sich miteinander verschmelzen und es eine einheitliche Gestalt erhält, die sich am christlichen Glauben inspiriert. Lasst uns dafür beten, dass es auch heute Persönlichkeiten von der Statur des heiligen Beda gibt, die die Einheit des ganzen Kontinents erhalten; lasst uns dafür beten, dass wir alle bereit sind unsere gemeinsamen Wurzeln neu zu entdecken, damit wir Erbauer eines zutiefst menschlichen und wahrhaft christlichen Europas sind” (SL) (Fidesdienst 19/02/2009 – 42 Zeilen, 471 Worte)


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