EUROPA - Durch die Teilnahme an den Europawahlen können Katholiken zur Verwirklichung einer Europäischen Union engagierter Männer und Frauen, die solche Werte fruchtbar werden lassen, indem sie sie in den Dienst aller stellen für ein Europa des Menschen, über dem das Angesicht Gottes leuchtet. Erklärung der Bischöfe der COMECE zu den Europawahlen.

Samstag, 12 Juni 2004

Brüssel (Fidesdienst) - Mit Blick auf die Europawahlen, die vom 10. bis 13. Juni stattfinden, hat die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft eine Stellungnahme zur Wahl des Europäischen Parlaments mit dem Titel „Eine Gelegenheit, unsere Werte zu verwirklichen“ veröffentlicht. Dabei weisen die Bischöfe insbesondere darauf hin, dass grundlegende Werte auf dem Spiel stehen und dass die Legitimation und das Gewicht der neuen Mitglieder des Parlaments bei der Vertretung der Werte und Interessen der EU-Bürger vom Engagement der Bürger selbst abhängen, weshalb vor der Stimmabgabe alle Wähler und insbesondere alle Katholiken, sich über die Kandidaten und Wahlprogramme der politischen Parteien informieren und ihre Wahl auf der Grundlageglaubwürdiger Versprechen, was sie als Mitglieder des Europäischen Parlaments in den nächsten fünf Jahren zu tun gedenken, treffen sollten. Allein „durch die Teilnahme an den Wahlen können Katholiken zur Verwirklichung einer Europäischen Union „engagierter Männer und Frauen, die solche Werte fruchtbar werden lassen, indem sie sie in den Dienst aller stellen für ein Europa des Menschen, über dem das Angesicht Gottes leuchtet, beitragen“
Das neu gewählte Europaparlament wird sich vor allem mit folgenden Themenbereichen befassen müssen: Respekt des Lebens und Schutz der Schöpfung, Solidarität und das Gemeinwohl, Unterstützung der Familie und Bildung, die Behandlung von Migranten und Asylsuchenden, Gerechtigkeit für die Armen der Welt und die Förderung von Frieden, Sicherheit und Freiheit sowie Einheit in der Vielfalt durch Subsidiarität. Die Bischöfe betonen auch, das Ehrlichkeit im öffentlichen Leben und der Dialog mit den Religionen von hoher Bedeutung sind für die Zukunft Europas.
Deshalb schlagen die europäischen Bischöfe verschiedene Kriterien vor, zu denen die Kandidaten befragt werden sollten. Darunter: Wird das Europäische Parlament, auch wenn es in Bereichen wie Abtreibung oder Sterbehilfe keine Gesetze erlassen kann, den Respekt des menschlichen Lebens in allen Entwicklungsstufen auf all seinen Stufen fördern und diesen Respekt auch bei der Förderung wissenschaftlicher Forschung garantieren? Wie werden die Parlamentarier, unter Respekt der Vielfalt, die auf die Ehe gegründete Familie als Grundeinheit der Gesellschaft unterstützen? Werden die künftigen Abgeordneten in Unterstützung der Mitgliedsstaaten das Recht der Eltern unterstützen, ohne wirtschaftliche Nachteile und gemäß ihren Überzeugungen die Schule ihrer Kinder frei wählen zu können? Werden die Parlamentarier in einer Welt der Angst vor dem Terrorismus eine Politik unterstützen, die das Bedürfnis nach Sicherheit mit dem Respekt der Menschenwürde und der Menschrechte in Einklang bringt? Werden sie Aktionen ermutigen, welche die Wurzel des Terrorismus angehen, friedliche Lösungen von Konflikten fördern und internationales Recht wahren? Wie wird das nächste Parlament sicherstellen, dass die EU … die Würde der Menschen in den Entwicklungsländern respektiert? Welche Anstrengungen werden die zukünftigen Parlamentarier unternehmen, um einen ethischen Verhaltenskodex einzuhalten und um Ehrlichkeit, Transparenz und Aufrichtigkeit sowohl im weiteren System der EU als auch in ihren eigenen Reihen zugarantieren? Wie werden seine Mitglieder die Entwicklung der europäischen Demokratie unterstützen …? Was wird das neue Parlament tun, um sich in einem Dialog zu engagieren, der die Identität und den besonderen Beitrag der Religionsgemeinschaften zur Gesellschaft als ganzer anerkennt? (RZ) (Fidesdienst, 12/6/2004 - 48 Zeilen, 542 Worte)


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