AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Friedensarbeit in den entlegenen Gebieten der Zentralafrikanischen Republik: ein Missionar berichtet

Montag, 16 Februar 2009

Bangui (Fidesdienst) – „Ein kleiner Samen für den Frieden und viel Hoffnung, so bezeichnet der als Pfarrer in Bozoum in der Zentralafrikanischen Republik tätige Karmelitaner Missionar, P. Aurelio Gazzera, in einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt die Begegnung mit einer Delegation der Teilnehmer des so genannten „Dialogue inclusiv“ (vgl. Fidesdienst vom 15. Dezember 2008), bei dem sich Vertreter der Regierung, der Opposition, der Bürgerbewegungen und der Rebellengruppen auf die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit einigten (vgl. Fidesdienst vom 20. Januar 2009).
„Im Dezember 2008 hatten wir drei Pfarrer von Bouar, P. Valentino aus Ngaundaye, Pater Cirpriano aus Bocaranga und P. Aurelio aus Bozoum, einen gemeinsamen Brief an die Teilnehmer des „Dialogue inclusiv“ geschrieben“, so Pater Aurelio (vgl. Fidesdienst vom 15. Dezember 2009).
„In diesem Brief hatten wir im Namen der Bevölkerung, die Opfer der von den Rebellen verursachten Gewalt und des Chaos waren, an die Regierunden und die Rebellen mit der Bitt gewandt, den Rest des Landes nicht zu vergessen und auch an di Menschen und Rebellen zu denken, die weit weg von Bangui leben, damit sich die Situation tatsächlich wieder normalisiert und der Frieden zurückkehrt.“
„Am Donnerstag, den 12. Februar verließ nun endlich eine Mission aus Bangui, der der Minister Mbango und Vertreter einiger UN-Hilfswerke, aber auch der Anführer der Rebellen, Jean Jaques Demafouth, der die Armee Populaire pour la Restauration de la Démocratie (APRD) leitet und ein Vertreter der anderen Rebellenbewegung Union des Forces Democratiques pour le Rassemblement (UFDR), Demane Zacharia, angehörten. Diese Delegation eröffnet offiziell die Operation der Demobilisierung und Entwaffnung (demobilistation et desarmement, DDR).
Die Delegation wurde bei der Ankunft auf dem Flughafen von Bocaranga gegen 8.30Uhr von den zivilen und militärischen Autoritäten empfange. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Präfektur besuchte die Delegation die katholische Mission Bocaranga, wo sie sich mit Missionaren und einigen Opfern dieses Krieges trafen.
Wir konnten allen, der Regierung und den Rebellen, die enormen Schwierigkeiten verständlich machen, die Gewalt, die Wirtschafskrise, die Probleme im Gesundheits- und Schulwesen. Doch wir sprachen auch über die Hoffnung, dass aus diesem Dialog der Frieden hervorgehen kann.
Nach dem Treffen fuhren wir gemeinsam in das 36 Kilometer von Bocaranga entfernte Kosse auf dem Weg nach Mann (wo Straßenblockaden der Rebellen seit Monaten den Verkehr behindern).
Bereits entlang der Straße sah man viele Menschen, die auf einen solchen Besuch seit langem warteten. In dem Dorf Kelle-Claire, mussten wir anhalten, um die Menschen zu grüßen, die sich auf der Straße versammelt hatten. Bei unserer Ankunft in Kosse war bereits alles für den Besuch der Delegation vorbereitet: Rebellen, Frauen, Kinder und Schüler … alle waren da!
Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Ortsvorstehers sprach der Minister als Vertreter der Regierung ausführlich über die Bereitschaft, auf dem Weg zum Frieden voranzuschreiten. Abschließend sprach auch Demafouth, der die Menschen zum Einsatz für den Frieden und für eine bessere Zukunft aufforderte.
Anschließend verteilte die Delegation die Formulare für die Erfassung der Rebellen, denen man bei der Rückkehr zu einem Leben als Zivilisten helfen will“. (LM) (Fidesdienst, 16/02/2009 – 45 Zeilen, 502 Worte)


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