VATIKAN - Ad-limina-Audienz für die Bischöfe aus Nigeria: „Die Expansion der Kirche erfordert eine besonders sorgfältige Planung in den Diözesen bei der Ausbildung des Personals, durch Bildungsangebote die die notwendige Vertiefung des Glaubens unter eurem Volk erleichtern“.

Montag, 16 Februar 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Die rasche Ausdehnung der Kirche in Nigeria in jüngster Zeit, die Zunahme der Zahl der Christen und die vielen Priester- und Ordensberufe, seien Grund, Gott zu danken und den Bischöfen, Ordensleuten und Katecheten, die im Weinberg des Herrn tätig sind die eigenen Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Gleichsam erfordere die Expansion der Kirche eine besonders sorgfältige Planung in den Diözesen bei der Ausbildung des Personals, durch Bildungsangebote die die notwendige Vertiefung des Glaubens unter eurem Volk erleichtern. Dies betonte Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die Bischöfe von Nigeria, die er am 14. Februar im Vatikan in Ad-limina-Audienz empfing.
„Aus euren Berichten“, so der Papst, „entnehme ich, dass ihr euch der zu unternehmenden Schritte bewusst seid: ihr sollt die Kunst des Gebets lehren, zur Teilnahme an den Gottesdiensten und an den Sakramenten einladen, auf weise und angemessene Weise predigen, Glaubensunterreicht geben und für die moralische und geistliche Leitung sorgen. Aus diesem Fundament entwickelt sich der Glaube in der christlichen Tugend und er beseelt lebendige Pfarreien und einen großherzigen Dienst an der größeren Gemeinschaft. Ihr selbst sollt zusammen mit den Priestern mit Demut und frei von irdischen Bestrebungen, durch das Gebet und den Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes und mit einer transparenten Verwaltung die Leitung übernehmen. Auf diese Weise werdet ihr Zeichen Christi, des Guten Hirten sein“. Im Zusammenhang mit dem Thema Liturgie lobte der Papst das Bemühen darum „ein rechtes Gleichgewicht zwischen Momenten der Betrachtung und äußeren Gesten der Teilnahme und der Freude im Herrn“ zu gewährleisten. Und erforderte dazu auf „die liturgische Ausbildung der Priester mit besonderem Augenmerk zu verfolgen“ -
Zu den Themen, mit der sich auch die kommende Afrikasynode befassen wird, gehörten auch die Konflikte zwischen den Ethnien, weshalb der Papst die nigerianischen Bischöfe aufforderte „sich mit der Herausforderung des ethnischen Konflikts auseinanderzusetzen, wo dieser gegenwärtig ist, auch in der Kirche selbst!“. Dabei dankte er allen, die „eine Mission auch außerhalb der Grenzen der eigenen Sprachgruppe und der eigenen Region angenommen haben“. „Eure Bereitschaft zur Anpassung an andere ist ein viel sagendes Zeugnis dafür, dass … in der Kirche kein Platz für jegliche Art der Spaltung ist. Auch die Katechumenen und neue Gläubige muss man lehren, diese Wahrheit zu akzeptieren, wenn sie sich zur Christusnachfolge und zu einem Leben in der christlichen Liebe verpflichten. Alle Glaubenden, insbesondere Seminaristen und Priester werden reifer und großherziger werden, indem sie eventuelle eingeschränkte örtliche Sichtweisen durch die Botschaft des Evangeliums reinigen und überwinden.“. Sodann empfahl der Papst insbesondere auch eine „weise und ausgewogene Auswahl“ der Priesteramtskandidaten.
Eine weitere Priorität der Pastoral, auf die der Papst in seiner Ansprache hinwies, ist „die Aufgabe des Bischofs die soziale und kirchliche Realität der Ehe und der Familie zu unterstützen“. In Zusammenarbeit mit Priestern, Laien, Experten und gut ausgebildeten Ehepaaren sollen die Bischöfe Ehevorbereitungskurse und im allgemeinen eine spezifische Katechese zu den Werten des Menschlichen Lebens, der Ehe und der Familie anbieten, die den Gläubigen dabei helfen werden „die Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels zu bewältigen“.
Abschließend erinnerte Papst Benedikt XVI. an das Engagement der Bischöfe für den Dialog zwischen den Religionen und insbesondere mit dem Islam, der dazu führte, dass „Beziehungen des Respekts, der Freundschaft und der konkreten Zusammenarbeit zu den Mitgliedern anderer Religionen entstehen konnten“.
„Mit dem Vertrauen auf Gott“, so der Papst, „sollt ihr eure bischöfliche Autorität auch künftig bei der Bekämpfung von Korruption, ungerechter Praktiken und jede Form der Diskriminierung und Kriminalität insbesondere gegen die Herabwürdigung der Frauen und das bedauernswerte Phänomen der Entführungen geltende machen“.
Zum Schluss wandte sich Papst Benedikt XVI. mit den Worten des heiligen Paulus an die nigerianischen Bischöfe: „Seid wachsam, steht fest im Glauben, seid mutig, seid stark! Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe (1 Kor 13-14) und bat sie, den zahlreichen Gläubigen seine Grüße zu übermitteln, „die Christus in der Hoffnung durch das Gebet und das Leiden bezeugen“ und an alle, die ihren Dienst in der Familie, in der Pfarrgemeinde, in den Missionsstationen in den Bildungseinrichtungen im Gesundheitswesen und in anderen Bereichen der christlichen Liebe leisten. (SL) (Fidesdienst 16/02/2009 – 60 Zeilen, 700 Worte)


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