ASIEN/SRI LANKA - Srilankische Präsidentin stimmt Gesprächen mit Tamil-Rebellen zu: Neue Hoffnung für den Friedensprozess

Freitag, 11 Juni 2004

Colombo (Fidesdienst) - Die srilankische Staatspräsidentin Chandrika Kumaratunga stimmte Gesprächen mit den Tamil-Rebellen zu, bei denen die Möglichkeit einer Übergangsregierung für zukünftige autonome Gebiete im Norden und im Osten der Insel erörtert werden soll. Der Beschluss der Präsidentin, die damit eine Situation des Stillstands überwindet, zu dem es vor rund einem Jahr gekommen war, stieß unter den politischen Parteien auf Zustimmung und weckte neue Hoffnung bei den verschiedenen religiösen Gemeinschaften des Landes, darunter auch die Katholiken, die sich seit jeher für die Versöhnung unter Singhalesen und Tamilen im ehemaligen Ceylon engagieren.
Die Präsidentin lud unterdessen auch die Abgeordneten der Tamil National Alliance zu einem vorbereitenden Treffen ein. Von den Gesprächen erhofft man sich die Beendigung eines Bürgerkriegs bei dem im Laufe von 20 Jahren über 65.000 Menschen starben und Hunderttausende ihre Heimat verlassen mussten.
Nach Ansicht von Beobachtern sind die derzeitigen Positionen der Verhandlungspartner ein guter Ausgangspunkt für die Diskussion über eine autonome Verwaltung der Regionen im Norden und im Osten der Insel, die größtenteils von Tamilen bewohnt sind. Premierminister Mahinda Rajapakse hatte kurz nach seinem Amtsantritt nach den Wahlen im April dieses Jahres, den Friedensprozess als einer Priorität seiner Regierungsführung bezeichnet.
„Der Friedensprozess soll fortgesetzt werden: dies ist unsere Hoffnung und dafür ist die neue Regierung verantwortlich. Wir möchten für Sri Lanka - und alle singhalesischen und tamilischen Bürger des Landes wünschen sich dies - eine Zeit des Friedens, der Freiheit und des Wohlergehens“, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Sri Lanka, Erzbischof Oswald Gomis, im Gespräch mit dem Fidesdienst.
Eine neue Möglichkeit auf dem schwierigen Weg zum Frieden in Sri Lanka wurde vor wenigen Tagen in Erwägung gezogen: Indien könnte bei den Friedensverhandlung zur Beendigung des srilankischen Bürgerkriegs vermittelnd wirken. (PA) (Fidesdienst, 11/6/2004 -28 Zeilen, 295 Worte)


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