AMERIKA/ARGENTINIEN - Argentinien kämpft mit der schlimmsten Dürre der vergangenen 50 Jahre: große Verluste bei der Ernte und beim Viehbestand

Freitag, 13 Februar 2009

Buenos Aires (Fidesdienst) – Argentinien gehört zu den größten Getreide- und Fleischproduzenten weltweit und kämpft dieses Jahr mit der schlimmsten Dürre der vergangenen 50 Jahre. Dabei kam es bereits zu großen Verlusten bei der Ernte und beim Viehbestand. Eine baldige Überwindung der Krise steht nicht in Aussicht. In einigen Teilen des Landes gingen bis zu 40% der Maisernte verloren und im ganzen Land erreichten die Verluste bereits 10% des Gesamternteertrags.
Die Dürrer, die im Land seit nunmehr 8 Monaten anhält und nach Ansicht von Experten auch noch andauern wird, betrifft vor allem das Zentrum und den Nordosten Argentiniens und damit auch Buenos Aires und Santa Fé, die beiden wichtigsten Landwirtschaftsgebiete. In mindestens fünf Provinzen des Landes (Entre Rios, Chaco, Santiago del Estero, Chubut und San Juan) entstanden bereits große Schäden.
Mangelnde Regenfälle schränkten das Anbaugebiet für den Maisanbau um ein Beträchtliches ein. Außerdem wurde der Kuhbestand um 700.000 Stück Vieh reduziert, da es an infolge des Wassermangels auch an Futter für die Tiere fehlt.
Nach offiziellen Angaben wird die Ernte dieses Jahr die 80 Millionen Tonnen nicht erreichen, was einen Rückgang um 15 Millionen Tonnen im Vergleich zur letzten Ernte bedeutet. Allein bei der Soja-Produktion, dem Hauptexportprodukt des Landes, spricht man von Verlusten in Höhe von 3,6 Milliarden Dollar. Weitere 3 Millionen Dollar gingen bei der Sonnenblumen-, Mais- und Getreideproduktion verloren. Nach Schätzungen des Instituts für Agrar- und Lebensmitteltechnologie wird die Maiesernte um 36,4%, die Getreideernte um 30,8% und die Sojaernte um 10,9% zurückgehen. Diese würde einen Rückgang von 17.500 Millionen Tonnen in den drei wichtigsten Bereichen des Getreideexports mit sich bringen.
Die Vorsitzende des Argentinischen Agrarverbandes, Cristina Fernandez Kirchner ließ in den fünf am meisten betroffen Provinzen des Landes den Notstand ausrufen. Dies ermöglicht Steuererleichterungen und die Verteilung von mehren Tausend Tonnen Getreide, damit insbesondere auch das Verenden von Tieren verhindert werden kann. Außerdem stellte die Vorsitzende des Agrarverbandes finanzielle Hilfsmittel in Höhe von rund 4 Millionen Dollar für Dürregeschädigte in Aussicht. (RG) (Fidesdienst, 13/02/2009 – 30 Zeilen, 340 Worte)


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