ASIEN/CHINA - 91jähriger Jesuit, der bereits 145 Leprastationen mit 10.000 Kranken leitet, eröffnet Pflegeheim für Aidskranke in der chinesischen Provinz Hunan

Samstag, 5 Juni 2004

Rom (Fidesdienst) - Bereits 1986 begann Pater Luis Ruiz SJ seine Tätigkeit unter den Leprakranken in der chinesischen Provinz Guangdong, wo es damals weder Strom- noch Wasserversorgung gab und die Menschen in engen Wohnungen unter größter Armut lebten. Heute betreut Pater Ruiz insgesamt 145 Leprastationen mit 10.000 Kranken im ganzen Land.
Der 91jährige Pater Ruiz hatte zuvor auch in Macao mit körperlich und geistig behinderten Menschen gearbeitet und wurde bei einem Besuch der von ihm betreuten Leprastationen in der südchinesischen Provinz Hunan von der Regierung gebeten, dort ein Pflegeheim für Aidskranke zu eröffnen. Ein entsprechendes Projekt soll von der Regierung unterstützt werden.
In Zusammenarbeit mit mehreren Ordensschwestern und einem Maryknoll-Priester machte sich der Missionar an die Arbeit, so dass im April dieses Jahres nach der Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten das „Aids Caring Center“ in Hongjian, einer kleinen Hafenstadt am Yuan-Fluss in der Provinz Hunan, eröffnet werden. Das Pflegeheim wurde in einem Gebäudekomplex untergebracht, in dem sich bereits eine Entzugsanstalt für Drogenabhängige befindet.
In seiner Predigt zum Einweihungsgottesdienst erinnerte der Pater Ruiz vor allem an die Wichtigkeit der christlichen Nächstenliebe.
Gegenwärtig werden in dem neuen Pflegeheim drei Aidskranke im Endstadium von den Schwestern und Priestern betreut. In Zukunft sollen weitere 17 Patienten aufgenommen werden. Wie auch in den von Pater Ruiz betreuten Leprastationen werden vor allem Kranke im Endstadium bevorzugt behandelt. Das Pflegeheim wird regelmäßig von zwei auf die Behandlung von Aidskranken spezialisierten Ärzten besucht, die auch für Notfälle zur Verfügung stehen. Im vergangenen Mai besuchte Pater Ruiz zudem ein Dorf in der Provinz Yunnan, in dem viele HIV-infizierte Kinder leben.


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