AFRIKA/KENIA - Über 10 Millionen Kenianer sind von einer Hungersnot gefährdet. Kardinal Njue: „Wir müssen die Kultur des Egoismus und der Korruption ausrotten, die zu der Krise und einem künstlichen Preisanstieg führte“

Mittwoch, 4 Februar 2009

Nairobi (Fidesdienst) – „Es gab in der Tat nicht genug Regen in vielen Teilen des Landes, doch wir wissen auch, dass, wenn angemessene und im voraus geplante Maßnahmen ergriffen worden wären, wenn wir die Habsucht und die Korruption bekämpft hätten, kein Leben durch Hunger gefährdet wäre.“, so der Erzbischof von Nairobi und Vorsitzende der Kenianischen Bischofskonferenz, Kardinal John Njue.
„Der Verlust von Menschenleben und die große Armut in diesem Land sind für die katholische Kirche Anlass zu großer Sorge“, so der Kardinal. Wie die Regierung mitteilt sind rund 10 Millionen Menschen in Kenia von einer Hungersnot gefährdet. Die katholische Kirche beklagte bereits in der Vergangenheit, dass Spekulationen zu einem künstlichen Anstieg der Preise gerführt hatten (vgl. Fidesdienst vom 26. November 2008). Die Caritas brachte unterdessen Hilfsprogramme für 4 Millionen Menschen auf den Weg.
Kardinal Njue äußerte die Sorge der Kirche nun erneut im Rahmen der Präsentation des Fünf-Jahres-Planes der Bischofskonferenz., an der zahlreiche Bischöfe teilnahmen. „Ich möchte betonen, dass dieser Fünf-Jahres-Plan nicht nur aus Zielen, Aktivitäten und zu erreichenden Leistungen besteht. Es geht um ein Zusammenwirken zwischen der Kirche und den Wohltätigkeitsempfängern, damit diese sich geliebt und als nach dem Abbild Gottes geschaffene Person geachtet fühlen, die eigene Freiheit genießt und die Freude und den Frieden der Kinder Gottes erfährt.“
Der Kardinal erinnerte auch an das Engagement der Kirche für den sozialen Wandel auf der Grundlage der Werte des Evangeliums. In einer Gesellschaft, die „zu Gewalt, Korruption, Ungleichheit und Ungerechtigkeit neigt … versucht die Kirche durch ihre „Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden“ auch künftig das Bewusstsein davon fördern, dass wir Teil der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Versöhnung sind.“
Nach den Episoden der Gewalt, zu denen es nach den Wahlen im vergangenen Jahr kam, sei die nationale Einheit in Kenia gefährdet, so der Kardinal, der versicherte, dass „die Katholische Kirche sich weiterhin für die Einheit des Landes und unseres Volkes einsetzen wird und zwar um jeden Preis“. (LM) (Fidesdienst, 04/02/2009 – 33 Zeilen, 348 Worte)


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