VATIKAN - Generalaudienz: „Ich sage das nicht von euch allen; Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer der Mein Brot aß hat mich hintergangen“ (Joh 13,18)

Mittwoch, 2 Juni 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 2. Juni, setzte der Papst seine Katechese zur Vesper fort und kommentierte Psalm 41.
„Ich sage das nicht von euch allen; Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer der Mein Brot aß hat mich hintergangen“ (Joh 13,18). Dieser Satz ist im Psalm in Form der Bitte eines Kranken enthalten, der sich von seinen Freunden verlassen fühlt. Mit jenem Gebet brachte auch Christus einst sein Gefühl der tiefen Trauer zum Ausdruck.
„Der Psalm 41 beginnt mit einer Seligpreisung“, so der heilige Vater weiter, „er richtet sich an den wahren Freund, denjenigen, der sich „des Schwachen annimmt“: dieser wird vom Herrn zur Zeit des Unheils gerettet werden, wenn er selbst auf dem Krankenbett liegt“.
„Herr sei mir gnädig, heile mich; denn ich habe gegen die gesündigt“, beginnt der Kranke seine Bitte um Vergebung.
Mit Bitterkeit stellt er fest, dass er der „Freund“, auf den er vertraute, gegen ihn „geprahlt“ hat. Doch das Gebet des Psalm 40 endet nicht mit diesem finsteren Gedanken. Der Betende weiß, dass Gott an seinem Horizont auftauchen und ihn festhalten wird, oder wie es im biblischen Text heißt ihn für immer „vor sein Antlitz stellen“ wird.
Der von Schmerz gekennzeichnete Psalm endet mit dem Schimmer des Lichtes und der Hoffnung. „Selig ist der der an die Not und an die Armut Christi denkt, der als Reicher für uns arm geworden ist. Er ist reich in seinem reich und arm als Mensch, denn er hat die Armut des Menschen auf sich genommen“. (AP) (Fidesdienst, 2/6/2004 - 24 Zeilen, 289 Worte)


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