AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Die Zeit der Verhandlungen ist vorbei: Mugabe muss gehen“: Stellungnahme der Bischöfe des südlichen Afrika, während in Südafrika eine neue Gesprächsrunde zur Krise in Simbabwe stattfindet

Montag, 26 Januar 2009

Johannesburg (Fidesdienst) – „Angesichts der schrecklichen Tragödie in Simbabwe, darf man sich nicht länger auf Worte beschränken. Seit sechs Monaten wird verhandelt und dies führte zu nichts anderem als zu einem Stillstand. Es ist klar, dass bei den gegenwärtigen Verhandlungen ein weiteres Mal die Versprechen nicht eingehalten werden, die der Bevölkerung von Simbabwe gemacht wurden“, heißt es in einer Verlautbarung des Vorsitzenden der Southern African Catholic Bishops Conference, Erzbischof Buti Tlhagale von Johannesburg, und der Bischöfe von Botswana, Südafrika und Swaziland, die im Pretoria (Südafrika) im Rahmen ihrer Vollversammlung tagen (vgl. Fidesdienst vom 23. Januar 2009). Die Verlautbarung liegt dem Fidesdienst vor. „Zehn Monate nach der Wahl im März 2008, die von allen als Ausdruck des Willens der Bevölkerung von Simbabwe betrachtet wurde, klammern sich der Präsident Mugabe und seine Verbündeten immer noch auf illegitime Weise an der Macht fest“, heißt es in der Verlautbarung. Mugabe lehnte die Wahlergebnisse ab und ebnete damit einer politischen Krise den Weg, was dazu führte, dass sich die bereits verheerende wirtschaftliche und sanitäre Lage des Landes weiter zuspitzte. Durch die südafrikanische Vermittlung wurde am 15. September in Harare ein Abkommen unterzeichnet, das vorsieht, dass Mugabe weiterhin Staatsoberhaupt bleibt, während der Oppositionsführer Morgan Tsvangirai Premierminister wird.
Diese Vereinbarungen wurden bis heute nicht umgesetzt (vgl. Fidesdienst vom 20. Januar 2009). Am 26. Januar beginnt in Pretoria ein außerordentlicher Gipfel der Gemeinschaft für die Entwicklung des südlichen Afrika (SADC), bei der ein Kompromisse für die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit zwischen Mugabe und der Opposition gefunden werden soll.
„Die SADC darf das illegitime Regime Mugabe nicht länger unterstützen und im Glauben schenken. Damit muss umgehend aufgehört werden. Findet dies nicht statt, dann müssen die SADC-Länder sich bewusst sein, dass sie Komplizen bei der Schaffung der Voraussetzungen dafür sind, die zu Hunger, Flucht, Krankheit und Tod der Bürger Simbabwes geführt haben. Dies ist nicht weniger als ein passiver Genozid“, heißt es in der Verlautbarung der Bischöfe von Botswana, Südafrika und Swaziland.
„Als katholische Bischöfe des südlichen Afrika fordern wir Mugabe auf, umgehend von seinem Amt zurückzutreten. Wir fordern die Bildung einer Koalitionsregierung, das Land zum Aufschwung führt und bald möglichst neue Präsidentschaftswahlen unter internationaler Beobachtung einberuft“, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (LM) (Fidesdienst, 26/01/2009 – 34 Zeilen, 390 Worte)


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