ASIEN/INDONESIEN - In ihrer Botschaft zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen vom 5. Juli fordern die indonesischen Bischöfe einen Staatschef, der sich gegen die Korruption und für den sozialen Fortschritt engagiert

Freitag, 28 Mai 2004

Jakarta (Fidesdienst) - „Wir brauchen einen Präsidenten, der sich gegen die Zerstörung der Umwelt einsetzt und den Mut besitzt, die Korruption auszurotten und die Korrupten zu bestrafen. Wir brauchen eine Führungskraft, die die Menschen von der Kultur der vom Staat begangenen Gewalt wegführt, die …zur Ausgrenzung einiger Mitglieder der Gesellschaft führt und sie damit zu Opfern macht“, heißt es in einer gemeinsamen Verlautbarung der indonesischen Bischöfe zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen vom 5. Juli, bei der die indonesischen Staatsbürger erstmals in der Geschichte des Landes das Staatsoberhaupt direkt wählen.
In der Verlautbarung der Bischöfe, die dem Fidesdienst vorliegt, wird auch auf die Notwendigkeit der Schaffung eines demokratischen Klimas als Voraussetzung für die Förderung von Gerechtigkeit und Frieden hingewiesen.
Nach Ansicht der Bischöfe sollte der neue indonesische Staatchef „den Mut besitzen, die Justiz zu stärken, ohne dabei die Wahrheit und das Gesetz zu vernachlässigen“. In ihrer Botschaft begrüßen die Bischöfe auch das politische Interesse der Christen in dieser historischen Phase des Landes: dies stelle Reife und Bürgerbewusstsein unter Beweis. Dabei freuen sich die Bischöfe vor allem dass den Christen gelungen ist, sich in einem mehrheitlich muslimischen Staat gesellschaftlich und politisch zu engagieren. Die Bischöfe beziehen sich dabei insbesondere auch auf das Verhalten der christlichen Wähler bei den jüngsten Parlamentwahlen im vergangenen April und fordern dazu auf, auch bei dem bevorstehenden Urnengang verantwortlich und nach sorgfältiger Einschätzung der jeweiligen politischen Programme der Kandidaten zu wählen und sich nicht von Emotionen überwältigen zu lassen.
Als Favoriten bei den Präsidentschaftswahlen gelten die bisherige Präsidentin Megawati Sukarnoputri (Tochter von Sukarno, der das Land von 1955 bis 1965 regierte), der ehemalige Verteidigungsminister General Wiranto (der wegen Verbrechen im Zusammenhang mit Massakern in Osttimor angeklagt ist) und General Susilo Bambang Yudhoyono. (PA) (Fidesdienst, 28/5/2004 - 28 Zeilen, 309 Worte)


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