ASIEN/PHILIPPINEN - Kirche warnt vor der Bewaffnung von Kindern bei den Konflikten im Süden des Landes

Freitag, 23 Januar 2009

Basilan (Fidesdienst) – Kinder und Jugendliche, die sich dazu gezwungen sehen, mit Waffen in der Hand zu kämpfen: diese Gefahr muss mit allen zur Verfügung stehenden Kräften abgewandt werden, so katholische Kirche im Hinblick auf die Radikalisierung des Konflikts auf Mindanao und den benachbarten Inseln, wie Jolo, Basilan und Sulu.
Eine solche Warnung sprach Bischof Martin Jumoad von der Prälatur Isabela auf der Insel Basilan aus, der betonte, er habe gesehen, wie Kinder im Alter von 12 Jahren sich mit Waffen gegen die Verbrecherbanden wehrten, die in der Region ihr Unwesen treiben.
„Die Eskalation des Konflikts auf Mindanao“, so der Bischof besorgt, „hat dazu geführt, dass Kinder im Grundschulalter ab sechs Jahren sich Waffen besorgen. Dies ist eine Gefahr für die ganze Gesellschaft“. Bischof Jumoad weist darauf hin, dass sich das Phänomen sowohl unter christlichen als auch unter muslimischen Kindern und Jugendlichen verbreitet.
Die Religionsführer der Region verurteilten das Phänomen und baten die Familien ihre Kinder nicht zur Gewalt zu erziehen. Bischof Jumoad wandet sich in einer Botschaft an die Eltern, in der er sie darum bat, auf die Erziehung ihrer Kinder zu achten und sie zu Versöhnung und Frieden zu erziehen: „Wir müssen den Kindern beibringen welch großen Wert jedes Menschenleben hat und niemand das Recht hat über ein solches zu entscheiden außer Gott. Wir dürfen sie nicht dazu erziehen, andere zu töten. Dies wäre eine Katastrophe.“
Bischof Jumoad, wandte sich andererseits auch an die Sicherheitskräfte und die zivilen Behörden mit der bitte um Schutz für die wehrlose Zivilbevölkerung.
Der Konflikt im Süden der Philippinen hat sich seit August 2008 erneut zugespitzt, nachdem es bei den langjährigen Friedensgesprächen zwischen der Regierung und den islamischen Autonomisten zu einem Stillstand gekommen war. Es kam zu Gefechten zwischen Regierungssoldaten und Guerillakämpfern, unter deren Folgen vor allem auch die Zivilbevölkerung leidet. Wie Beobachter mitteilen, haben sich die Feindseligkeiten auch unter der Bevölkerung verbreitet und zur Entstehung paramilitärischer Banden auf christlicher und muslimischer Seite geführt. (PA) (Fidesdienst, 23/01/2009 – 28 Zeilen, 339 Worte)


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