ASIEN/SRI LANKA - Regierungssoldaten erobern weitere Gebiete und setzen ihre Offensive fort, während immer mehr Vertriebene unter prekären Bedingungen leben

Donnerstag, 22 Januar 2009

Colombo (Fidesdienst) – Der Bürgerkrieg wütet in Sri Lanka derzeit besonders heftig, doch die Regierung bekräftigt, dass sich der Konflikt angesichts der von den Regierungstruppen erzielten Erfolge, seinem Ende zuneigt, was mit einer totalen Niederlage der Tamilen gleichgesetzt wird. Während die Regierungssoldaten ihre Offensive fortsetzen steigt jedoch die Zahl der Vertriebenen, die unter prekären Bedingungen leben.
Die regulären Streitkräfte haben ein wichtiges Kommandozentrum der Tamilen im Verwaltungsbezirk Mullaittivu eingenommen. Es handelt sich um den einzigen Verwaltungsbezirk der sich bisher noch ganz in den Händen der Rebellen der „Liberation Tiger of Tamil Eelam“ befand. In den vergangenen Wochen büßten die Rebellen zahlreiche Gebiete ein, nach dem die übermächtigen Einheiten der Armee seit dem 1. Januar dieses Jahres neue militärische Operationen starteten.
Wie einheimische Quellen berichten bereitet die Armee in Sri Lanka sich auf die entscheidende Schlacht vor: zwei Divisionen der Streitkräfte der Regierung in Colombo, die 57. und 58. wurden in der Nähe der Stadt Mullaitivu im Ostteil der Insel stationiert, wo sich gegenwärtig die noch übrig gebliebenen Kämpfer der Rebellen Bewegung aufhalten.
Nach einer Reihe von Gefechten konnten die Regierungssoldaten die Kontrolle über die Halbinsel Jaffna, den so genannten Elefanten-Pass und die politische Hochburg der Tamilen, Kilinochchi, einnehmen. Wie aus Militärkreisen in Colombo verlautet soll die entscheidende Schlacht in den kommenden Tagen stattfinden.
Unterdessen verlassen immer mehr Binnenflüchtlinge die Region aus Angst vor dem Konflikt. In der Umgebung von Mullaittivu mussten rund 300.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, darunter ganze Familien, Frauen, Kinder, alte Menschen, die auf das Ende des Krieges warten. Trotz der Programme der Regierung und verschiedener Hilfsorganisationen leben diese Vertriebenen unter prekären Bedingungen.
In der Region sind auch das Internationale Rote Kreuz und der Jesuit Refugee Service (JRS) tätig. Der Leiter des internationalen Büros des JRS, Pater Peter Balleis, SJ, bezeichnet die Region als „zweites Gaza“, sollte es keine Freizonen für die rund 300.000 Zivilisten geben, die sich im Kreuzfeuer befinden. Er weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Tamilen eine strenge Kontrolle ausüben und verhindern, dass die Menschen die Gebiete verlassen. Dabei wies er auch darauf hin, dass viele Menschen keinen Zugang zu Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamenten haben. (PA) (Fidesdienst, 22/01/2009 – 34 Zeilen, 369 Worte)


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