ASIEN/INDIEN - Bischöfe kritisieren die Veröffentlichung einer antichristliche Karikatur auf der Titelseite einer indischen Tageszeitung

Donnerstag, 27 Mai 2004

New Delhi (Fidesdienst) - Die Veröffentlichung einer antichristlichen Karikatur auf dem Titelblatt der Tageszeitung „Dainik Hindustan“ bezeichneten die indischen Bischöfe als verletzend und inakzeptabel. Am 23. Mai war im Zusammenhang mit dem Ausgang der Wahlen und der Ernennung des neuen Premierministers auf der Titelseite der Tageszeitung eine Karikatur erschienen, die Sonia Gandhi als Muttergottes und den neuen Premierminister Manmohan Singh als Jesuskind darstellte.
Die christliche Glaubensgemeinschaft übte umgehend Kritik an der antichristlichen Einstellung der Tageszeitung und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Christen den Traditionen, Riten und Gestalten anderer Religionen in Indien stets mit Respekt begegneten.
In einer offiziellen Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, erklären die indischen Bischöfe, die Karikatur verletze zutiefst das Empfinden der Mitglieder der katholischen Kirche. „Durch diese Episode wird den Lesern der Zeitung ein verfälschtes und inakzeptables Bild vermittelt“, so die Bischöfe wörtlich.
In diesem Zusammenhang bitten die Bischöfe die Medienschaffenden um die Trennung von Religion und Politik. Dabei solle vor allem vermieden werden, dass politische Persönlichkeiten mit Namen oder in der Gestalt von Figuren aus den verschiedenen Religionen dargestellt werden.
Diese jüngste Mobilisierung und das Bestehen einer gewissen Sensibilität auch in nichtchristlichen Kreisen ist nach Ansicht der Fidesquellen auch ein Beweis für den Pluralismus und die Meinungsfreiheit im größten demokratischen Staat der Welt. Dafür spricht die Tatsache, dass die Kirche Kritik an einer ihrer Ansicht nach verletzenden Einstellung üben konnte und diese Kritik auch von liberalen und fortschrittlichen hinduistischen Kreisen unterstützt wurde, die ebenfalls die wenig rücksichtvolle Position der Tageszeitung beklagten. (PA) (Fidesdienst, 27/5/2004 - 25 Zeilen, 259 Worte


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