AFRIKA/MALAWI - Opposition fordert die Wiederholung der Wahlen vom 20. Mai. Bei Protestkundgebungen kam es zu Ausschreitungen und Einschüchterungsmaßnahmen gegenüber katholischen Medien

Mittwoch, 26 Mai 2004

Lilongwe (Fidesdienst) - In Malawi kommt es weiterhin zu Protest gegen mutmaßlichen Wahlbetrug im Zusammenhang mit den Wahlen vom vergangenen 20. Mai, aus denen der Kandidat der Regierungspartei, Bingu wa Mutharika, als Sieger hervorging (vgl. Fidesdienst vom 22. und 25. Mai 2004). Die Oppositionskoalition beantragte unterdessen beim Obersten Gerichtshof die Annullierung der Wahlen und die Anberaumung von Neuwahlen. Sie beklagen umfangreiche Irregularitäten beim jüngsten Urnengang.
Bei Protestkundgebungen kam es zu Ausschreitungen, bei denen mindestens vier Menschen ums Leben kamen und viele verletzt wurden.
Auch das „Malawi Electoral Support Network“ (MESE), in dem sich zwanzig Nichtregierungsorganisationen zur Walbeobachtung zusammenschließen, forderte die Bürger Malawis auf, die Wahlergebnisse abzulehnen und weist in diesem Zusammenhang auf möglichen Wahlbetrug hin.
Auch Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Malawi, befürchten, dass diese Vorwürfe begründet sein könnten. Es soll vor allem vorgekommen sein, dass Wähler, die nicht auf den offiziellen Wahllisten eingetragen waren, ihre Stimme abgegeben haben. Außerdem soll es Wahllokale gegeben haben, die bei der Wahlkommission nicht angemeldet waren.
Katholische Medien, die von mutmaßlichem Wahlbetrug und Einschüchterungen vor und während der Wahlkampagne berichtet hatten, erhielten unterdessen Drohungen. (LM) (Fidesdienst, 26/5/2004 - 22 Zeilen, 199 Worte)


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