AMERIKA/MEXIKO - VI. Weltfamilientreffen (5) - Treffen der Bischöfe mit Kardinal Bertone: „Die Zeit ist reif dafür, dass die Laien die eigene Sendung in der Kirche und in der Gesellschaft übernehmen“

Montag, 19 Januar 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Kardinalstaatssekretär Bertone, der als Päpstlicher Legat am VI. Weltfamilientreffen teilnimmt, traf sich am 16. Januar privat mit den rund 80 Bischöfen der Mexikanischen Bischofskonferenz (CEM).
Zu Beginn des Treffens hielt der Vorsitzende der CEM, Erzbischof Carlos Aguiar Retes, eine kurze Begrüßungsansprache, in der er sich mit einigen wichtigen Aktivitäten des CEM befasste. Dabei erinnerte er an erster Stelle an die Umstrukturierung in den Jahren von 2003 bis 2006, „bei der die eigenen kollegialen Aufgaben erkannt, die Instanz der Kirchenprovinz neu belebt und die Gemeinschaft unter den Kirchen gefördert wurde“. Frucht dieser Arbeit sei ein Vorschlag zur Gründung von vier neuen Kirchenprovinzen gewesen, die der Heilige Vater im Januar 2006 errichtete, und ei Revision der Statuten der CEM im Jahr 2008. In der Zeit von 2006-2009 arbeite man bereits mit den neuen Strukturen. Die Vollversammlungen in dieser Zeit richteten sich vor allem an der Vertiefung des Dokuments von Aparecida und der Verwirklichung der Kontinentalten Mission aus.
Außerdem veranstalteten die Bischöfe seit drei Jahren eine Woche der Fortbildung, die von allen sehr begrüßt wird. Der Vorsitzende der CEM informierte auch darüber, dass die Kirche angesichts der Anfrage nach geeigneten Priestern für die Ausbildung an der Päpstlichen Akademie für den Diplomatischen Dienst des heiligen Stuhls eine entsprechende Umfrage in den einzelnen Diözesen durchgeführt werden solle.
Kardinal Bertone übermittelte in seiner kurzen Ansprache den Gruß des Papstes an die Bischöfe und das ganze mexikanische Volk und die Ermutigung „dass auch angesichts der Schwierigkeiten der heutigen Zeit nie die Aufgabe vernachlässigt wird, die Frohbotschaft des Heils unter allen Menschen zu verkünden.“
Sodann erinnerte Kardinal Bertone an die letzte Vollversammlung der CEM, an der die Bischöfe zusammen mit 180 Laien aus verschiedenen mexikanischen Diözesen über die Rolle der Laien nachgedacht hatten (vgl. Fidesdienst vom 11. und 14. November 2008) und betonte: „Die Zeit ist reif dafür, dass die Laien die eigene Sendung in der Kirche und in der Gesellschaft übernehmen.“ Außerdem, so der Kardinalstaatssekretär erforderten die „gegenwärtigen Umstände und der Lauf der Welt im allgemeinen“ ein „intensives und umfassendes Laienapostolat“. „Man muss die Laien ermutigen, den ganzen erforderlichen Beitrag zu leisten, damit sie sich durch ein konsequentes christliches Leben und mit einem wahren Geist der Bereitschaft bei ihren Brüdern und in den öffentlichen Einrichtungen des Landes engagieren“. Die Sendung der Laien „entfernt diese nicht von der Welt sondern sie regt vielmehr dazu an, zum Aufbau der Zivilgesellschaft beizutragen und damit zum Gemeinwohl des ganzen Landes“.
Sodann erinnert Kardinal Bertone daran, dass das Laienapostolat auch im Bereich der Ehe und der Familie besonders wichtig sei, wo „christliche Ehepaare berufen sind ein besonders Zeugnis von der Heiligkeit der Ehe und von deren Bedeutung für die Gesellschaft zu leisten“. Wie der Kardinal betont, bedeutet der Einsatz für die Familie auch Engagement für den Wohl des Menschen und der Gesellschaft“. Dafür seien jedoch nicht nur gute Gesetze notwendig, sondern auch „das umfassende Engagement für Bildung und Vorbereitung, die den jungen Menschen dabei hilft, die Schönheit und die Bedeutung von Ehe und Familie zu entdecken.“
Abschließend ermutigte der die Bischöfe auch in der derzeitigen schwierigen Lage „stets Christus als wahres Motiv der Hoffnung aufzuzeigen“. Auf diese Weise werde „Mexiko in der Lage sein die Hindernisse zu überwinden und eine gerechte und freie Zukunft aufzubauen, wo es keine sozialen Probleme mehr gibt, die die Entwicklung behindern und wo vor allem die Menschenwürde von der Zeugung bis zum natürlichen Ende respektiert wird.“ (RG) (Fidesdienst, 19/01/2009)


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