AMERIKA/GUYANA - DIALOG ZWISCHEN KULTUREN UND RELIGIONEN: NEUES FORSCHUNGSINSTITUT DER JESUITEN

Montag, 9 Juni 2003

Georgetown (Fidesdienst) – In der guayanischen Hauptstadt Georgetown gibt es ein neues Institut für den Dialog zwischen Kulturen und Religionen. Es entstand auf Initiative der Gesellschaft Jesu, die, wie der Obere der Jesuitenprovinz, Pater Joe Chria SJ, betont „das Engagement für den interreligiösen und interkulturellen Dialog als einen der wichtigsten Bereiche des Apostolats des Ordens betrachten“. Die Idee sei entstanden, nach dem man festgestellt habe, dass die Katholiken in Guyana in einem Umfeld leben, in dem eine Vielfalt an Kulturen und Religionen herrscht. Zu den wichtigsten Aufgaben der Katholiken gehöre es deshalb, gegenseitige Achtung, Wertschätzung, Zusammenarbeit und Verständnis zwischen den Menschen verschiedener Ethnien und Glaubensbekenntnisse zu fördern.
Das neue Institut wird von Pater Stanislaus Arul SJ geleitet werden, der als Experte für den Dialog zunächst nur für eine kurze Zeit aus Indien entsandt wurde, nun aber länger bleiben wird. In Georgetown gibt e bereits das Meditationszentrum „Nirmala Shram“ der Jesuiten, das von Gläubigen aller Religionen besucht wird und den geistlichen Austausch fördern soll. In diesem Zentrum treffen sich auch Religionsführer der christlichen, hinduistischen und muslimischen Glaubensgemeinschaften. Außerdem werden Seminare und Kurse zu interreligiösen Themen veranstaltet. Der Schritt zu einer Studieneinrichtung lag nahe: das neue Institut konnte in einem von den katholischen Gläubigen der Mission bereitgestellten Gebäude untergebracht werden, in dessen Räumlichkeiten, aufgrund entsprechender Vereinbarungen auch Vorlesungen der „Guyana University“ stattfinden werden.
Hauptziele des neuen Studienzentrums sind:
- wissenschaftliche Untersuchungen zu den Beziehungen zwischen Kulturen und Religionen;
- Bewusstseinsbildung unter Familien und anderen Gesellschaftsteilen zu gemeinsamen Werten der traditionellen Religionen
- Förderung der gewaltlosen Konfliktlösung
- Fortbildungsprogramme für Beamte, engagierte Laien und Studenten.
Bei der Einweihungsfeier im Mai erklärte Pater Stanislaus Arul: „Ich zähle auf das Gebet aller, damit unser Institut zum besseren gegenseitigen Verständnis und zu mehr Respekt zwischen den Gläubigen der verschiedenen Religionen führen und dadurch zum Aufbau von Harmonie und Frieden in Guyana und auf der ganzen Welt beitragen möge“.
Von den rund 800.000 Einwohnern Guyanas sind 33% Hindus, 29% Protestanten, 11% Katholiken (88.000) und 9% Muslime, Minderheiten gehören den Stammesreligionen an.
(PA) (Fidesdienst, 9/6/2003 – 35 Zeilen, 342 Worte)


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