EUROPA/ÖSTERREICH - „Versteckt Euren Glauben nicht!“ - Bischöfe formulieren zum Abschluss der „Wallfahrt der Völker“ von Mariazell sieben Bitten an die Christen Europas

Montag, 24 Mai 2004

Mariazell (Fidesdienst) - Am vergangenen Wochenende nahmen rund 80.000 bis 100.000 Menschen aus acht mitteleuropäischen Ländern an der „Wallfahrt der Völker“ von Mariazell (Österreich) teil (vgl. Fidesdienst vom 21. Mai 2004). Zum Abschluss der Veranstaltung verlasen die Vorsitzenden der beteiligten Bischofskonferenzen von Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen, der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Österreich eine gemeinsame Erklärung, die so genannte „Botschaft von Mariazell“.
In der Einleitung bitten die Bischöfe alle ihrem Hirtendienst anvertrauten Christen: „Versteckt Euren Glauben nicht! Bleibt nicht am Rand des Weges in die gemeinsame Zukunft stehen! Geht mit, denkt mit, redet mit, arbeitet mit, sucht Allianzen mit allen Menschen guten Willens!“
Auf den Weg in die Zukunft geben die Bischöfe den Christen sieben Bitten mit:
1. „Den Menschen Christus zeigen“: Viele Menschen in Europa kennen Christus nur oberflächlich oder gar nicht, deshalb werden wir missionarische Christen sein.
2. „Beten lernen und beten lehren“, denn Europa wird nur gesegnet sein, wenn es hier viele Menschen gibt, die miteinander und auch einzeln beten, deshalb sollten Pfarrgemeinden und Gemeinschaften noch mehr Schulen des Gebets werden.
3. „Das Glaubenswissen vermehren und vertiefen“, denn die Christen sollten die Gesamtgestalt des christlichen Glaubens kennen, damit sie in der Begegnung mit anderen Religionen und Lebensmodellen ernst genommen werden.
4. „Zeichen setzen“: Täglich begegnen die Menschen in unseren Ländern einer Flut von Worten und Bildern, nur weniges davon redet für Gott und für die Kirche, deshalb sollten das Zeichen des Kreuzes und andere christliche Symbole und Riten ihren Platz ebenso im privaten wie im öffentlichen Raum haben.
5. „Die Sonntagskultur bewahren“, denn die für die Christen ist der Sonntag ein Tag des Feierns vor Gott und Mit Gott und ein Tag der Familie.
6. „Leben schützen und entfalten“: Entschiedene Christen sind Freunde des menschlichen Lebens in allen seinen Dimensionen, deshalb sollte unsere besondere Sorge den Ehen und Familien gelten, sie sind unentbehrliche Bausteine der Gesellschaft und der Kirche.
7. „Die Solidarität in Europa und weltweit fördern“: Im Jahr des Mitteleuropäischen Katholikentags haben die Christen die Solidarität der Zivilgesellschaft in den teilnehmenden Ländern gestärkt. Dieses Miteinader darf nach der „Wallfahrt der Völker“ nicht wieder schrumpfen.
„Gehen wir weiter auf dem begonnen Weg inmitten unseres Kontinents, inmitten der ökumenischen Christenheit und inmitten der ganzen Menschheit!“, so die Bischöfe, die auch um die Kraft des Heiligen Geistes bitten, dies zu tun. (MS) (Fidesdienst, 24/5/2004 - 40 Zeilen, 407 Worte)


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