AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Übergriff auf eine Gemeinschaft der Salesianer von Don Bosco in Goma im Osten des Kongo: „Das Resultat eines Klimas der Instabilität und der Unsicherheit, das in der Stadt weiterhin vorherrscht“, so P. Lacedonio vom Informationsdienst der Salesianer zum Fidesdienst

Donnerstag, 15 Januar 2009

Goma (Fidesdienst) – In der Nacht vom 14. auf den 15. Januar wurde die Gemeinschaft der Salesianer von Don Bosco der Technischen Berufsschule in Goma, der Hauptstadt des Nordkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo Opfer eines Übergriffs einer Gruppe bewaffneter Männer. Dies teilt der Informationsdienst der Salesianer von Don Bosco (ANS) in einer Verlautbarung mit, die dem Fidesdienst vorliegt. Die Angreifer überfielen die 5 Ordensmitglieder, die sich in der Schule aufhielten, die sich in der Nähe des Sitzes der Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUC) befindet. Die Einrichtung der Salesianer wurde geplündert.
Der Verantwortliche der Ordensgemeinschaft, Pfarrer Firmin Kikoli und sein Mitarbeiter Alonso Honorato, mussten infolge der Verletzungen, die ihnen bei dem Überfall zugefügt wurden, in das Krankenhaus eingeliefert werden; nach den ersten ärztlichen Untersuchungen durften sie das Krankenhaus jedoch wieder verlassen. Pfarrer Kikoli selbst informierte noch aus dem Krankenhaus den Verantwortlichen der Region Afrika-Madagakar, P. Guillermo Basanes.
In einer von der Nachrichtenagentur der Salesianer veröffentlichten Verlautbarung erklärt sich P. Basanes solidarisch mit den Mitgliedern der Gemeinschaft in Goma: „Wir wissen, dass die Kongregation, der Papst und die ganze Welt in jüngster Zeit die Augen auf die dramatische Situation der Menschen und der Jugendlichen in Goma richteten. Wir werden weiterhin dieses Netz der Verbundenheit und der Solidarität aufrechterhalten und den Herrn darum bitten, dass er Wege der Gerechtigkeit und des Friedens inspirieren möge“.
Die Technische Berufsschule in Goma (ITIG) war die erste Niederlassung der Salesianer von Don Bosco in Goma. Das Institut wurde 1981 eröffnet und beherbergt eine Schule, ein Oratorium und Räumlichkeiten für andere pastorale Aktivitäten.
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wissen wir nicht ob es sich bei den Angreifern um einfache Verbrecher oder Rebellen handelt, doch der Vorfall ist auf jeden Fall das Resultat eines Klimas der Instabilität und der Unsicherheit, das in der Stadt weiterhin vorherrscht. Aus den bisher vorliegenden Informationen entsteht der Eindruck, dass es sich um einfache Banditen handelt, denn es wurden keine Forderungen oder Drohungen ausgesprochen“, so P. Donato Lacedonio vom Informationsdienst der Salesianer zum Fidesdienst. „Wir hoffen, dass sich Episoden dieser Art nicht wiederholen, denn die Ordensmitglieder und unsere Mitarbeiter helfen aktiv der Bevölkerung und Flüchtlingen vor Ort und sind in der Stadt seit der Wiederaufnahme des Krieges tätig“. In Ngangi-Goma gibt es eine weitere Einrichtung der Salesianer von Don Bosco, die 1988 eröffnet wurde, und sich im Laufe der Zeit zu einem Ort für die Aufnahme von jungen Menschen in Not entwickelte und heute die wichtigste Einrichtung ihrer Art in der Region ist. Zu den Kindern und Jugendlichen aus Ngangi und der Umgebung kamen seit 1998 nach der Zuspitzung des Krieges auch Kinder und Jugendlichen aus den abgelegenen Dörfern des Landes, die fliehen mussten oder die Flucht ergriffen, nachdem sie mit ansehen mussten, wie ihre Familienangehörigen starben oder verschleppt wurden (vgl. Fidesdienst vom 10. November 2008). (LM) (Fidesdienst, 15/01/2009 – 40 Zeilen, 502 Worte)


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