AFRIKA - Ugandische Guerillakämpfer versetzen die Einwohner im Osten des Kongo und im Südsudan in Angst und Schrecken

Mittwoch, 14 Januar 2009

Kampala (Fidesdienst) – Die Lord’s Resistance Army (LRA), die seit 1986 im Norden Ugandas ihr Unwesen treibt, setzt die Offensive gegen Zivilisten im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo und im Südsudan fort. Beide Länder starteten am 14. Dezember zusammen mit Uganda eine Militäroffensive gegen die Basislager in den Wäldern um Garamba in der Demokratischen Republik Kongo (vgl. Fidesdienst vom 15. Dezember 2008).
Wie das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) mitteilt starben bei den Übergriffen ugandischer Rebellen insgesamt 537 Menschen, 400 Kinder wurden größtenteils in den vergangene Tagen im Nordosten des Kongo verschleppt. Nach Angaben des UNHCR mussten rund 100.000 Menschen ihre Dörfer verlassen und halten sich immer noch in den Wäldern auf. Die meisten diese Menschen kommen aus Faradje, wo die Guerillakämpfer in den Tagen um Weihnachten mehrer Angriffe verübten (vgl. Fidesdienst vom 9. Januar 2009).
Die wiederholten Übergriffe der Guerillaeinheiten führen auch zu einer Zuspitzung der humanitären Lage. Unter den Hilfswerken, die in der Region tätig sind, ist auch die Caritas sowie verschiedene Einrichtungen der Ortskirche (vgl. Fidesdienst vom 9. Januar 2009).
Auch in der Provinz Western Equatoria im Südsudan greifen die Rebellen weiterhin immer wieder Zivilsten an.
Bei einem Angriff in der Nähe der Stadt Maridi töteten die Rebellen 40 Menschen, darunter auch zwei Ortsvorsteher und 4 Häuptlinge sowie viele Frauen und Kinder. Außerdem wurde eine noch unbekannte Anzahl von Personen verschleppt.
Auch in dieser Region müssen die Einheimischen ihre Dörfer verlassen. Bei den meisten Vertriebenen handelt es sich um Bauern. Zu den jüngsten Übergriffen kam es in der Erntezeit. Wie die lokalen Behörden mitteilen wurden 140 Familien aus ihren Wohnungen vertreiben. Insgesamt leben in der Region bereits rund 6.000 Binnenflüchtlinge.
Nach der Offensive vom 14. Dezember teilte sich die LRA in kleine Gruppen auf, die ihr Unwesen nun unter den Zivilisten treiben und die Bevölkerung in einem Gebiet, das vom Nordosten der Demokratischen Republik Kongo bis zum Südsudan reicht und zum Teil auch die Grenze zur Zentralafrikanischen Republik betrifft. Im Norden Ugandas leben unterdessen weitern rund 2 Millionen Menschen in Flüchtlingslagern. Die Anführer der LRA werden vom Internationalen Strafgericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verfolgt. (LM) (Fidesdienst, 14/01/2009 – 32 Zeilen, 364 Worte)


Teilen: