AMERIKA/EL SALVADOR - Bischöfe fordern zur Teilnahme an den Kommunal- und Parlamentswahlen am kommenden Sonntag auf: „Wir sind alle Hauptakteure und Empfänger der Politik“

Dienstag, 13 Januar 2009

San Salvador (Fidesdienst) – Die Bischofskonferenz von El Salvador fordert in einer Verlautbarung alle Bürger des Landes zur Teilnahme an den Wahlen am 18. Januar auf. Die Stimmabgabe bei den Kommunal- und Parlamentswahlen bezeichnen die Bischöfe als Recht und Pflicht der Bürger. Dies gelte auch für den Wahltermin im März dieses Jahres. Eine Stimmenthaltung ohne Grund bezeichnen sie als „grobe Verantwortungslosigkeit“.
„Wir müssen …was für das Land gut ist und unserer Meinung zum Ausdruck bringen und es geht um mehr als nur um die eigene Stimme“, so die Bischöfe. In ihrer Verlautbarung bitten die Bischöfe in diesem Zusammenhang auch um eine gewissenhafte, freie und verantwortliche Teilnahme der Bürger“ und bezeichnen die Stimmabgabe als „wesentliches Element der Demokratie“. „Wenn wir unsere Stimme abgeben, dann übernehmen wir dadurch unsere Verantwortung als Bürger, denn wir sind alle Hauptakteure und Empfänger der Politik“.
Wie Erzbischof Fernando Saenz Lacalle von San Salvador betont, finden die Wahlen vor dem Hintergrund einer nationalen und internationalen Konjunktur statt, „die von Pessimismus im Hinblick auf die weltweite Wirtschaftskrise gekennzeichnet ist, die vor allem die Schwächsten betriff“. Aus diesem Grund hatte sich die Bischofskonferenz bereits am 1. November 2008 in einem Schreiben an die Priester gewandt, in dem die Bischöfe sich zur Verantwortung der Bürger äußerten. Dabei forderte der Erzbischof die Geistlichen des Landes erneut ebenfalls zur Ausübung des Wahlrechts auf, sie sollten jedoch gleichsam davon absehen, sich aktiv politisch zu betätigen. „Wir möchten zu einem friedlicheren Zusammenleben in El Salvador beitragen, auf der Grundlage von Solidarität, Gerechtigkeit und Streben nach Gemeinwohl“, so der Erzbischof.
In diesem Zusammenhang verurteilte der Erzbischof auch die Gewalt, zu der es bei der Wahlkampagne gekommen war und appellierte an die verschiedenen Parteien, die „Rechte der anderen auf eine andere Meinung“ anzuerkennen. Gleichsam forderte er dazu auf, für ein entspanntes Klima zu sorgen, damit Wahlveranstaltungen „friedlich und ruhig verlaufen“.
Rund 4,2 Millionen wahlberechtigte Bürger sind in El Salvador am 18. Juni zum Urnengang aufgefordert, bei dem 84 Abgeordnete, 262 Bürgermeister und 20 Abgeordnete für das Mittelamerikanische Parlament (Parlacen) gewählt werden. Am 15. März wird der Präsident des Landes gewählt. (RG) (Fidesdienst, 13/01/2009)


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