AFRIKA/KENIA - Lebensmittel sind trotz staatliche Hilfe zu teuer: 10 Millionen Menschen riskieren eine Hungersnot

Dienstag, 13 Januar 2009

Nairobi (Fidesdienst) – Der Lebensmittelnotstand in Kenia, wo rund ein Drittel der Menschen, etwa 10 Millionen, Hunger leiden, hält weiter an. Unter den Betroffenen befinden sich auch 1,5 Millionen Kinder und 2,5 Millionen Kranke, darunter viele Aidskranke.
Die Regierung brachte unterdessen ein Programm auf den Weg, in dessen Rahmen Not leidende Menschen Lebensmittelhilfen erhalten. Die Ergebnisse sind jedoch nur wenig zufrieden stellend. Die Kosten für Lebensmittel steigen weiter, und das staatliche Hilfsprogramm kann die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht erfüllen. Wie die einheimische Presse berichtet, gibt es billiges Mehl nur in einigen Teilen des Landes, insbesondere im Osten, während die Menschen in anderen Teilen des Landes unter Lebensmittelknappheit leiden.
Die Regierung hatte unterdessen versprochen, dass Mehl zu niedrigen Preisen für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen würde. Außerdem gaben die zuständigen Behörden bekannt, man werde 2 Millionen Säcke Mais und Getreide einführen. Nach Ansicht von Experten werden jedoch 5 Millionen Säcke neben den bereits in den vergangenen Wochen eingeführten 1,5 Millionen Säcken benötigen, die im Land noch auf Verteilung warten. Die Regierung erteilte unterdessen die Genehmigung zur Einfuhr von 3 Millionen Säcken Getreide an den Privatsektor.
Trotz dieser Maßnahmen können Kinder in den Bezirken Central Baringo und North Baringo im Rift Valley infolge der Lebensmittelknappheit die Schule nicht besuchen.
Wie die dortigen Behörden mitteilen leiden über 40% der Einwohner von Central Baringo Hunger. In North Baringo ist die Situation noch schlimmer mit 70% Hungerleidenden. In diesen Bezirken ernähren sich ganze Familien von wild wachsenden Kräutern.
Die Lebensmittelkrise wurde zum einen von den klimatischen Verhältnissen verursacht, doch auch die Spekulation auf dem Binnenagrarmarkt tragen dazu bei. Auf diese Spekulation wiesen unterdessen auch die katholischen Bischöfe des Landes hin (vgl. Fidesdienst vom 26. November 2008). (LM) (Fidesdienst 13/01/2009 – 27 Zeilen, 299 Worte)


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