AMERIKA/PANAMA - Bischöfe fordern die Bürger des Landes zur Teilnahme an den bevorstehenden Wahlen auf und wünschen sich ein Zeichen der Hoffnung und die Konsolidierung der Demokratie

Montag, 12 Januar 2009

Panama (Fidesdienst) – „Als Bischöfe möchten wir vor der Wahl unsere neuen nationalen und lokalen Regierenden unsere Stimme erheben und dies in einem Moment, in dem es in Panama große Entwicklungsmöglichkeiten gibt, gleichzeitig aber auch Schatten und Gefahren zu sehen sind, die die Hoffnungen der Ärmsten und Schwächsten erneut zunichte machen könnten“, heißt es in einem Hirtenbrief der Bischöfe von Panama am Rande der ersten Ordentlichen Vollversammlung des Jahres 2009, die vom 5. bis 9. Januar tagte. In ihrem gemeinsamen Hirtenbrief laden die Bischöfe die Bürger des Landes zur Teilnahme an der Wahl vom 3. Mai ein.
Der Hirtenbrief mit dem Titel „Zur Bürgerpflicht mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen“ verfolgt das Schema „sehen, beurteilen, handeln“ und befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Lage des Landes. Gleichsam fordern die Bischöfe dazu auf, die Realität mit den Augen des Glaubens zu betrachten und laden Politiker und Bürger ein, die Gelegenheit nicht ungenutzt zu lassen.
Zu den Problemen, auf die die Bischöfe hinweisen, gehört das Wirtschaftswachstum, das nicht mit einer entsprechenden sozialen Entwicklung einhergeht, was auf der anderen Seite zu „großer Armut führt, weil wir nicht in der Lage sind, die Beteiligung aller an der Produktion und Verteilung des Reichtums zu gewährleisten. Zudem erinnern die Bischöfe an das Problem der Auswanderung und fordern eine Änderung des Zuwanderungsgesetzes insbesondere im Hinblick auf die Erteilung eines Visums aus humanitären Gründen. Die Bischöfe sorgen sich auch im Hinblick auf den mangelnden Zugang vieler Bürger zum Gesundheitssystem und die schlechte Qualität des Bildungswesens. Außerdem erinnern sie an die Plage der Korruption, die „eine Erosion der demokratischen Ordnung mit sich bringt und das Handeln des Staates beeinträchtigt, das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz schwächt und das Vertrauen der Bevölkerung in sich selbst untergräbt“. Hinzu komme kriminelle Gewalt und Unsicherheit.
In diesem Sinne betonen die Bischöfe, dass die Wahl eine wichtige Gelegenheit darstellen, wenn es darum geht, Zeichen der Hoffnung zu setzen und die Demokratie zu konsolidieren, „auf die alle Bürger Panamas stolz sein sollten“. Die Wahl müsse persönlich, frei, vernünftig, harmonisch verlaufen und die Stimmabgabe sei eine moralische Pflicht jedes Bürgers. Die Wähler sollten unter den Kandidaten denjenigen aussuchen, der alle Qualitäten für das Amt besitzt, in das er gewählt werden soll: er soll die Geschichte und die Bedürfnisse des Landes kennen; konsequentes politisches Handeln unter Beweis stellen; zum Dialog fähig sein und zuhören können; finanzielle Mittel transparent und ehrlich nutzen; für Solidarität, Teilhabe, Liebe und Schutz der Menschenrechte eintreten, das Leben und die Meinungsfreiheit schützen; die Beteiligung der Bürger an Entscheidungsprozessen fördern.
Insbesondere weisen die Bischöfe darauf ihn, wie wichtig das Engagement der Laien ist, die aktiv als Wahlbobachter vor der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden berichten. Abschließend fordern die Bischöfe die Medien auf, eine Atmosphäre der Toleranz, des Respekts, des Dialogs und des Friedens zu begünstigen. Alle Gläubigen werden aufgefordert dafür zu beten, dass „der Heilige Geist alle beim Aufbau eines Panama erleuchten möge, das wir uns alle wünschen“. (RG) (Fidesdienst, 12/01/2009 – Zeilen, Worte)


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