AFRIKA - Kardinal Hyacinthe Thiandoum gestorben. Er war 38 Jahre lang Erzbischof des senegalesischen Erzbistums Dakar

Mittwoch, 19 Mai 2004

Rom (Fidesdienst) - Der Alterzbischof von Dakar, Kardinal Hyacinthe Thiandoum, ist gestern Abend im Alter von 83 Jahren in einer Klinik in der Nähe von Marseille (Frankreich) verstorben. Der Kardinal wurde am 2. Februar 1921 in Poponguine (Erzdiözese Dakar, Senegal) als Sohn eines Katechisten geboren. Nach Abschluss der weiterführenden Schule trat er in das Priesterseminar in Dakar ein und am 18. April 1949 wurde er im Dom von Dakar zum Priester geweiht.
In den darauf folgenden Jahren engagierte sich der junge Priester insbesondere als Seelsorger in der senegalesischen Hauptstadt, die er 1951 verließ, als er zum Studium nach Rom ging. Dort studierte er zunächst an der Päpstlichen Universität Gregoriana, wo er eine Lizenz in Philosophie und Soziologie erwarb. Bei seiner Rückkehr nach Afrika war er zunächst Leiter der katholischen Laienbewegung in Senegal und später Dompfarrer und danach Generalvikar der Erzdiözese Dakar.
Am 24. Februar 1962 wurde er von Papst Johannes XXIII. zum Erzbischof von Dakar ernannt. Am 20. Mai desselben Jahres wurde er von seinem Amtsvorgänger Marcel Lefébvre zum Bischof geweiht.
ER nahm an den Arbeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils und an den Synodenversammlungen teil, wo er bedeutende Vorträger zur Liturgiereform - insbesondere hinsichtlich der besonderen Riten der afrikanischen Katholiken und der Einführung einheimischer Sprachen- sowie zum Ökumenismus und zu den sozialen Kommunikationsmitteln hielt. An den Versammlungen der Bischofssynode nahm er als Vertreter der Bischofskonferenz von Senegal und Mauretanien teil. Dabei befasste er sich in seinen Beiträgen mit dem Pluralismus in der Kirche, dem Priesteramt (wobei er den Wert des Zölibats betonte), dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und den Schwierigkeiten bei der Evangelisierung in Entwicklungsländern befasste.
Er war Mitglied des Rates des Generalsekretariats der Bischofssynode; delegierter Vorsitzender bei der IV. Generalversammlung der Bischofssynode (1977) zum Thema „Die Katechese heute, mit besonderem Augenmerk für Kinder und Jugendliche“; stellvertretender Vorsitzender des panafrikanischen Symposiums der Bischöfe. Außerdem nahm er als Redner an der VII. Generalversammlung der Bischofssynode (1987) über die Laien und an der Afrikasynode (1994) teil.
Am 16. Juni 2000 trat er vom Amt des Erzbischofs von Dakar zurück, das er 38 Jahre lang innehatte. Er wurde vom Papst Johannes Paul VI. beim Konsistorium vom 24. Mai 1976 zum Kardinal kreiert und erhielt die römische Titelkirche Santa Maria del Popolo. (Fidesdienst, 19/5/2004 - 34 Zeilen, 379 Worte)


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