AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Es ist an der Zeit, dass Südafrika Mugabe isoliert“, so der Sprecher der Southern African Catholic Bischop’s Conference (SACBC), Kardinal Napier

Donnerstag, 18 Dezember 2008

Johannesburg (Fidesdienst) – „Es ist an der Zeit, dass man Mugabe total isoliert und jede Art von materieller und moralischer Unterstützung, auch stillschweigender Art, einstellt“, so der Erzbischof von Durban und Sprecher der Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC), Kardinal Wilfried Napier, in einer Erklärung zur Situation in Simbabwe mit dem Titel „Südafrika muss Mugabe isolieren“. Der Staatspräsident von Simbabwe, Robert Mugabe, gilt zusammen mit seinen engsten Mitarbeitern als für den verheerenden Zustand seines Landes verantwortlich (vgl. Fidesdienst vom 10. Dezember 2008).
Mugabe genießt in verschiednen afrikanischen Kreisen großes Ansehen, weil man in insbesondere als Kämpfer gegen den Kolonialismus erinnert. „Ohne darauf zu achten, ob er ein ‚ehemaliger Freiheitskämpfer’ oder ein ‚afrikanischer Staatsmann’ ist, muss Mugabe sich zurückziehen“, so Kardinal Napier in der Erklärung, die dem Fidesdienst vorliegt. „Kein wahrer Befreier oder Staatsmann klebt an der Macht, wie Mugabe dies tut, während sein Folg in Armut und Elend lebt und stirbt. Es gibt in Simbabwe keine Krisenlösung, so lange er an der Macht bleibt. Einige führende afrikanische Politiker fühlten sich genötigt, sich mit Mugabe solidarisch zu zeigen, gegen die angeblichen Machenschaften der ehemaligen Kolonialmacht und anderer heutiger Mächte; es ist nun an der Zeit, dass diese Politiker ihre Solidarität auf die Bedürfnisse der Not leidenden Bevölkerung dieses Landes umlenken, in dem einst Wohlstand herrschte“.
Indem er an die Rolle Südafrikas bei der Vermittlung in der Krise in Simbabwe erinnerte, appelliert der Kardinal an die Südafrikanische Regierung mit der Bitte, Mugabe zum Rücktritt zu bewegen. „Die Regierung Südafrikas besitzt die Macht, Mugabe zum Rücktritt zu zwingen. Was fehlt ist der politische Wille. Wir bitten den Präsidenten Motlanthe um eine umgehende Einstellung jeder Art von Zusammenarbeit mit Mugabe und die Einstellung der von Südafrika geleisteten Hilfe, die die sein Regime am Leben erhalten. In Absprache mit der größten Partei des Parlaments im Simbabwe, der Oppositionspartei Mouvement for the Democratic Change (MDC) und mit den Organisationen der zivilen Gesellschaft muss auch in Betracht gezogen werden, dass die Versorgung mit Elektrizität und Treibstoff aus Südafrika unterbrochen wird. Außerdem müssen alle Güter, die Mugabe und seine Verbündeten in Südafrika besitzen, umgehend eingefroren werden.“
„Wir bringen unseres Solidarität mit den Menschen in Simbabwe in diesem Moment der Verzweiflung zum Ausdruck. Und wir beten dafür, dass sie vereint belieben und den Mut und die Kraft finden, um die Übel zu beseitigen, die Mugabe mit seiner Diktatur verursacht hat.“ (LM) (Fidesdienst, 18/12/2008)


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