AFRIKA/NIGERIA - „Friedens- und Versöhnungsarbeit ist unsere Pflicht“: Botschaft der nigerianischen Bischöfe anlässlich eines Besuchs in Ruanda

Mittwoch, 17 Dezember 2008

Abuja (Fidesdienst) – „Mit unserem Besuch wollen wir die Solidarität und die gegenseitige Abhängigkeit zwischen den katholischen Ortskirchen in Nigeria und Ruanda unter Beweis stellen. Wir hoffen zudem, dass wir dadurch zum Bemühen Frieden und zur Versöhnung beitragen können, für das ihr mit Nachdruck eintretet. Wir kommen auch um die Rolle und die Verantwortung der katholischen Kirche im Hinblick auf eine Friedenspolitik hinweisen, wo es diese noch nicht gibt und deren Stärkung, wo diese bereits besteht“, so die nigerianischen Bischöfe in einem Brief an die Ruandischen Bischofskonferenz anlässlich des Besuchs einer Delegation aus Nigeria in Ruanda.
„Der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Felix Alaba Job von Ibadan, hat zusammen mit dem Generalsekretär, Pfarrer Michael Ekpenyong und Dr. Joseph Nwizarh vom 14. bis 17. Dezember die Ruandischen Bischöfe und die Regierung in Ruanda besucht“, heißt es in einer Verlautbarung der Nigerianischen Bischofskonferenz, die dem Fidesdienst vorliegt.
Das Engagement für den Frieden, so die Bischöfe in ihrem Schreiben, gründe auf der „Soziallehre der Kirche, die die Anerkennung des absoluten Wertes der nach dem Abbild Gottes geschaffenen menschlichen Person hervorhebt und eines Systems von Rechten und Pflichten, die sich direkt aus der Natur des Menschen ergeben“.
„Als Wächterin des öffentlichen Gewissens“, so die Bischöfe weitere, „muss sich die Kirche darum bemühen, dass man sie mit der Friedensarbeit identifiziert. Es geht um eine wichtige Verantwortung der Kirche bei der Integration des Glaubens und des Handels mit dem Ziel der Rolle als Gewissen des Volkes gerecht zu werden. Dabei muss gesagt werden, dass eine Gruppe die fast ausschließlich die militärische, politische und wirtschaftliche Macht ausübt und keine Kritik toleriert, nicht akzeptiert werden darf“.
„Jedes Segment der ruandischen Gesellschaft muss sich aktiv an der Einheit und Versöhnung im Land beteiligen. Diese muss auf einer tatsächlichen Meinungs- Versammlungs-, Bewegungs- und Gewissensfreiheit gründen. Die Ruander müssen Mittel und Wege finden, damit ihre Führungskräfte über das eigene Handeln Rechenschaft ablegen. Eine neutrale Einrichtung, wie das Büro für den Schutz der Bürgerrechte – das von Politik, Verwaltung und Finanz unabhängig ist, sollte gerechte Normen für den politischen Wettbewerb festlegen und die Meinungs- und Versammlungsfreiheit definieren, damit ein Missbrauch vermieden werden kann, der zu weiteren Spannungen führt“.
Abschließend fordern die nigerianischen Bischöfe die Ortskirchen in Ruanda auf, sich weiterhin um Frieden und Versöhnung zu bemühen und zum Friedensgebet einzuladen. Mit einer ähnlichen Botschaft wandten sich die nigerianischen Bischöfe auch an die ruandische Regierung. (LM) (Fidesdienst, 17/12/2008)


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