AFRIKA/SIMBABWE - Der Vorsitzende von Caritas Internationalis, Kardinal Oscar Rodriguez Mardiaga, bringt seine „Beunruhigung“ im Hinblick auf die in Simbabwe entführten Menschenrechtskämpfer zum Ausdruck

Freitag, 12 Dezember 2008

Harare (Fidesdienst) – „Die Nachricht von der Entführung von Jestina Mukoko ist beunruhigend. Es handelt sich um eine Person, die wir vor allem für ihr Engagement für die Menschenrechte und als wertvolle Partnerin der Caritas schätzen. Frau Mukoko und die anderen Menschenrechtskämpfer, die entführt wurden, müssen umgehend freigelassen werden. In Simbabwe muss die Achtung der Gesetze und der Menschenrechte wieder hergestellt werden“, heißt es in einem Appell des Vorsitzenden von Caritas Internationalis und Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), in dem er die sofortige Freilassung von Frau Mukoko und den zusammen mit ihr entführten Menschenrechtskämpfern fordert.
Jestina Mukoko leitet das Zimbabwe Peace Project (ZPP) und wurde am 3. Dezember aus ihrer Wohnung verschleppt. Über ihren Aufenthaltsort ist derzeit nichts bekannt. „Jestina Mukoko“, heißt es in der Verlautbarung weiter, „wurde aus ihrer Wohnung vor den Augen ihres Sohnes am Morgen des 3. Dezember verschleppt. Fünfzehn Männer waren im Morgengrauen um 5.00 Uhr in ihre Wohnung eingedrungen.“
„Am Montag, den 8. Dezember“, so der Kardinal weiter, „wurden zwei ihrer Mitarbeiter ebenfalls aus den Büroräumen verschleppt. Von keinem von ihnen ist der Aufenthaltsort bekannt und niemand zeichnet bisher für die Entführung verantwortlich“
„ZZP spielte eine wichtige Rolle bei der Dokumentation der politischen Gewalt in Simbabwe. Bereits im Vorfeld der Präsidentschaftswahl wurde die Organisation sowohl im Inland als auch im Ausland heftig kritisiert“, so der Vorsitzende von Caritas Internationalis.
„Die Menschenrechtslage hat sich im Laufe des vergangenen Jahres sehr verschlechtert. Neben der Entbehrung grundlegender Rechte wie zum Beispiel des Rechts auf Lebensmittel und Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und Bildung wurden in den vergangenen Monaten auch so genannte illegale Diamantensucher von Polizeibeamten und Soldaten ermordet. Außerdem wurden 70 Personen bei Protestkundgebungen der Gewerkschaften verhaftet und Menschenrechtskämpfer werden systematisch verfolgt“, heißt es in der Verlautbarung.
Der irische Caritasverband „Trocaire“ veranstaltet unterdessen am Samstag, den 13. Dezember in Dublin einen Marsch im Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Simbabwe. (LM) (Fidesdienst, 12/12/2008)


Teilen: