ASIEN/SRI LANKA - Die friedlichsten Wahlen der vergangenen 20 Jahre lassen auf ein Vorankommen des Friedensprozesses hoffen

Mittwoch, 12 Mai 2004

Colombo (Fidesdienst) - Das derzeitige politische Klima in Sri Lanka Die neue Regierung wünscht baldige Verhandlungen mit den Tamil-Rebellen und die beidseitige Bereitschaft zum Dialog ist ein guter Ausgangspunkt. Dies bekräftigt Bebachter aus Kreisen der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst in einem Kommentar zur politischen Lage im Land nach der Amtsübernahme des neuen Premierministers Mahinda Rajapkse. Der neue Ministerpräsident kommt, im Gegensatz zu dem scheidenden Premierminister, aus derselben Partei wie Staatspräsidentin Chandrika Kumaratunga. Nach Ansicht von Beobachtern wird dies zu einem klaren politischen Kurs beitragen. Unterdessen halten sich derzeit norwegische Vermittler in Sri Lanka auf, die an den Verhandlungen zwischen den Rebellen und den Vertretern der Liberation Tigers of Tamil Eelam teilnehmen sollen.
Die Wahlen vom 2. April 2004 wurden trotz einiger Zwischenfälle von unabhängigen Beobachtern als die friedlichsten Wahlen der vergangenen 20 Jahre bezeichnet. Bei dem seit 1983 andauernde Konflikt zwischen den Rebellen der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und der Regierung im Norden Sri Lankas sind bis heute 65.000 Menschen ums Leben gekommen.
Bei den jüngsten Wahlen konnte keine einzelne Partei die absolute Mehrheit im neuen Parlament auf sich vereinen. In der Vergangenheit hatte die Rivalität zwischen den Parteien eine Lösung der Probleme des Landes beeinträchtigt, darunter auch die Schaffung des nationalen Friedens. Der neue Premierminister Mahinda Rajapakse hatte bereits kurz nach seiner Vereidigung den Friedensprozess als eine Priorität seiner Regierung bezeichnet.
Indes kam es kurz nach der Bildung der neuen Regierung im Osten der Insel zu Auseinandersetzungen zwischen der LTTE und einer Gruppe ehemaliger Mitglieder der Rebellenbewegung unter Leitung des Militärführers Karuna. Die Spaltung in den Reihen der Rebellen könnte zu Komplikationen bei den Friedensverhandlungen führen. Rund 3.000 Familien wurden mit Hilfe des Flüchtlingshilfswerks des Jesuitenordens, Jesuit Refugees Service, aus der betroffenen Region evakuiert. (PA) (Fidesdienst, 12/5/2004 - 30 Zeilen, 302 Worte)


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