AMERIKA/VENEZUELA - Appell des Erzbischofs von Caracas zur Weihnachtszeit: „Wir müssen Auseinandersetzungen beenden, Hass beseitigten und die geschwisterliche Begegnung fördern“

Dienstag, 9 Dezember 2008

Caracas (Fidesdienst) – „Ich lade euch alle, liebe Brüder und Schwestern, ein, die Weihnachtszeit zu nutzen und sich durch die Lektüre des Wortes Gottes, das Gebet und das Hören der Worte des heiligen Johannes des Täufers und dessen Aufforderung zu Umkehr und spiritueller Erneuerung, zur Vertiefung des eigenen geistlichen Lebens zu nutzen“, so der Erzbischof von Caracas (Venezuela), Kardinal Jorge Urosa Savino, in einer Weihnachtsbotschaft an die Gläubigen. Der Hirtenbrief wird in den Gemeinden der Erzdiözese am 13. und 14. Dezember verlesen.
Indem er an die Botschaft der Bischöfe vom Juli dieses Jahres erinnert, indem diese zu einer dringend notwendigen Umkehr auffordern, betont der Kardinal, „dass wenn wir uns bekehren oder geistlich erneuern, dies bedeutet, dass wir von der Sünde und all ihren Ausdrucksformen Abstand nehmen, wie zum Beispiel von religiöser Gleichgültigkeit und der Gottvergessenheit, von Hass, Eitelkeit und Begierde und uns dem Vater der Armut nähern, der uns mit offenen Armen empfängt“.
Im Mittelpunkt des Hirtenbriefs steht das Thema Frieden: „Weihnachten erinnert uns daran, dass Jesus der Friedensfürst ist“. Ein Frieden, den Gott nur denen schenke, die sich für den Frieden unter den Menschen einsetzen. „Der Friede“, so Kardinal Urosa Savino, „ist ein Ziel, eine alltägliche Pflicht. Er ist das Ergebnis der brüderlichen Zusammenarbeit, der Solidarität, der Umsetzung von Gerechtigkeit und Nächstenliebe“. Deshalb „darf keine Art von Gewalt, weder verbale noch körperliche oder gesetzliche als christlich bezeichnet werden“. Nach Ansicht des Kardinals bedeutet das Bemühen um Frieden „Respekt gegenüber den Mitmenschen, den Gesetzen, den Rechten der anderen, auch wenn wir nicht mit ihnen übereinstimmen. Sich um Frieden bemühen bedeutet Verzicht auf Gewalt sowie Achtung des Lebens und des Wertes jedes Einzelnen.“ Vor einem solchen Hintergrund fordert der Kardinal, „das Engagement für die Überwindung der Gewalt, die in vielen Verbrechen sichtbar wird und so viel Schmerz und Leid verursacht“. Insbesondere appelliert der Kardinal an die Behörden und die Sicherheitsbeamten, die er daran erinnert, dass sie „verpflichtet sind gemeinsam unermüdlich für die Bekämpfung der Gewalt und der Kriminalität vorzugehen, unter denen wir in unserer Stadt leiden.“ „Die Auseinandersetzungen müssen beendet, der Hass beseitigt und die geschwisterliche Begegnung gefördert werden“, heißt es in dem Hirtenbrief weiter, „ In allen Familien, am Arbeitsplatz, im gesellschaftlichen Leben, sollen alle als Friedensstifter wirken“.
Abschließend fordert der Kardinal die Gläubigen auf, „Weihnachten in einem authentischen religiösen und christlichen Geist“ zu feiern“ und erinnert daran, dass man sich dafür Gott mit einem offenen Herzen nähern müsse. Außerdem fordert er die Katholiken auf, das Sakrament der Beichte und der Kommunion zu empfangen, in den Familien und Gemeinden vereint zu sein, an den Weihnachtsgottesdiensten, dem Neujahrsgottesdienst und das ganze Jahr über an den Sonntagsgottesdiensten teilzunehmen. „Für ein wirklich religiöses und christliches Weihnachten, müssen wir auch unseren bedürftigen Mitmenschen unsere Herz öffnen und allen, denen wir Schmerz zugefügt haben oder von denen wir beleidigt wurden. Weihnachten bedeutet die Erneuerung unseres Lebens im Glauben an Gott und an die Liebe zu Ihm und zu den Mitmenschen.“ (RG) (Fidesdienst, 09/12/2008)


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