EUROPA/ITALIEN -Kongress der Scalabrini-Missionare: Die Botschaft und der ‚modus operandi’ des heiligen Paulus sind reich an Anregungen für den Christen des dritten Jahrtausends und die Förderung des interkulturellen Dialogs

Montag, 1 Dezember 2008

Rom (Fidesdienst) – In den Räumlichkeiten der Päpstlichen Urbaniana-Universität fand am Jahrestag der Gründung der Kongregation vom heiligen Karl – Scalabrini Missionare, dem 28. November ein Kongress zum Thema „von der Verkündigung unter den Kulturen zum Gemeinschaft zwischen den Völkern: auf den Spuren des heiligen Paulus“ statt, den die Scalabrini-Stiftung, das Scalabrini International Migration Institute und das Zentrum für das Studium der Migration in Rom veranstalteten. Der Kongress wollte vor allem die Feiern zum Paulusjahr und zum zweitausendsten Geburtstag des Völkerapostels mit der Förderung des interkulturellen Dialogs vereinen, dem die Europäische Union das Jahr 2008 widmete.
Es gibt rund 28 Millionen in Europa wohnhafte Auswanderer, davon etwa 3,7 Millionen in Italien: diese Zahlen werfen gewiss Fragen im Hinblick auf die Modalitäten des Integrationsprozesses auf, der wirksam und auf der Höhe der Zeit sein sollte. Die heutige Situation, die im Rahmen der Globalisierung zu betrachten ist, ist eng mit dem Alltag des heiligen Paulus von Tarsus verbunden, weshalb seine Botschaft und sein ‚modus operandi’ reich an Anregungen für den Christen des dritten Jahrtausends und die Förderung des interkulturellen Dialogs ist.
Der Kongress war in zwei Sitzungen aufgeteilt: zum einen befasste man sich mit der „Verkündigung in einem Kontext des kulturellen Pluralismus“ zur Vertiefung und zum besseren Verständnis der Tätigkeit des heiligen Paulus im sozialen und multikulturellen Umfeld seiner Zeit. Prof. Lucio Troiani von der Universität Pavia betonte dabei die Originalität der Botschaft und der Kommunikationsstrategie des heiligen Paulus, der sich in verschiedenen kulturellen Kontexten zu bewegen wusste.
Prof. Rinaldo Fabris, Dozent am interdiözesanen Theologat von Gorizia, Triest und Udine, erläuterte den Wert, den für Paulus die inter- und transkulturellen Aspekte des Evangeliums hatten: das Evangelium sei für alle Menschen, aus jeder Ethnie und Kultur die Möglichkeit der Begegnung mit Gott.
Bei der zweiten Sitzung zum Thema „Für eine Gemeinschaft unter den Völkern“ befassten sich die Teilnehmer mit der Auswirkung der Botschaft des heiligen Paulus auf die heutige Zeit, beim Aufbau von Gemeinschaft, Annahme und gegenseitiger Hilfe für Migranten und von Migranten. Das Charisma der Scalabrini-Missionare geht auf den seligen Giovanni Battista Scalabrini zurück, der in einer Zeit lebe und arbeitete, zu der in Italien die Massenauswanderung begann. Der damalige Bischof von Piacenza erkannte mit großer Weitsicht wie wichtig das Phänomen der Auswanderung für das soziale und kulturelle Gewebe werden sollte. Seine Tätigkeit und die seiner 1887 gegründeten Kongregation basierten vor allem auf dem Bewahren des Glaubens unter denen, die zur Auswanderung oder Einwanderung gezwungen waren. „Die Kinder der Armut und der Arbeit evangelisieren“: für den seligen Scalabrini war das Migrationsphänomen eine Herausforderung, bei der es darum ging, die Hoffnung und den Glauben zu stärken. Dieses Ziel ist auch heute noch aktuell. (PC) (Fidesdienst, 01/12/2008)


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