AFRIKA/KENIA - Kostenlose Bildung gefährdet: Eine weitere negative Konsequenz des durch Spekulation verursachten Preisanstiegs bei den Lebensmitteln

Donnerstag, 27 November 2008

Nairobi (Fidesdienst) – In Kenia soll im Januar das Schulgeld erhöht werden. Die Vereinigung der Schulleiter reichte beim Bildungsministerium einen entsprechenden Antrag ein. Sollte die Regierung die erhöhten Kosten nicht übernehmen, werden die Eltern dafür aufkommen müssen.
Sollte dies der Fall sein, so wäre es ein enormer Rückschritt für die Kampagne zur Förderung der kostenlosen Schulbildung, die zu den Meilensteinen der neuen Regierung des Präsidenten Kibaki gehören sollte.
Dies würde auch die Familien belasten, die bereits mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um 28% in den vergangenen Monaten konfrontiert wurden.
Die Ausgaben für das Schulgeld stieg trotz der Regierungssubventionen, wie aus einer jüngsten Untersuchung des Nationalen Statistischen Amtes (KNBS) hervorging.
Nach Angaben der Schulen sind die Ausgaben aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise gestiegen. Außerdem habe es auch bei den Kosten für Geräte, Mieten, Transport, Stromversorgung, Wasser und Ausgaben für Personalkosten einen Anstieg gegeben.
Aufgrund der Anstiege bei den Lebensmittelpreisen, so die Vereinigung der Schulleiter, habe man für einen 90kg-Sack Mais 900 Schilling und für einen Sack Bohnen 650 Schilling ausgeben müssen-
Für die Versorgung eines Schülers seien pro Jahr ein Sack Mais und ein Viertel Sack Bohnen notwendig. „Mit den gegenwärtigen Lebensmittelpreisen werden wir uns auf schwierige Zeiten einstellen müssen“, so ein Schulleiter.
Kritik am Anstieg der Lebensmittelpreise hatte auch Erzbischof Boniface Lele von Mombasa geübt, der Spekulanten vorwarf, die Lebensmittelkrise künstlich herbeigeführt zu haben, von der die schwächsten Bevölkerungsteile am meisten betroffen sind (vgl. Fidesdienst vom 26. November 2008)
Auch der Anstieg der Treibstoffpreise und der Energiekosten verursacht Probleme. Die Kosten für Strom stiegen insbesondere auch durch eine lange Dürrezeit, die dazu führte, dass die wasserbetriebenen Stromwerke des Landes nicht genügend Strom herstellen können. Um der Krise entgegenzuwirken, will Kenia gemeinsam mit Äthiopien, Uganda und Burundi einen regionalen Energiepool schaffen. (LM) (Fidesdienst, 27/11/2008)


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