AFRIKA/SÜDAFRIKA - Zur Wahlbeteiligung und zum Beitrag zur demokratischen Debatte fordern die südafrikanischen Bischöfe in einem Appell im Vorfeld der Wahl 2009 auf

Montag, 24 November 2008

Johannesburg (Fidesdienst) – „Die Demokratie ist auf die Beteiligung aller angewiesen, damit sie leben kann. Für christliche Wähler ist die Wahlbeteiligung deshalb eine wichtige Pflicht“, so die südafrikanischen Bischöfe, die sich in einem gemeinsamen Hirtenbrief zu den Wahlen im kommenden Jahräußern. „Dass wir uns an der Wahl beteiligen bedeutet nicht, dass wir unsere Stimm nur am Tag der Wahl abgeben, sondern es bedeutet auch, dass wir verantwortungsbewusst an der Vorbereitung der Wahl teilnehmen. Für christliche Wähler ist die Stimmabgabe auch Ausdruck des eigenen Interesses an unserem Land und am Gemeinwohl.“
Von den Parteien und Kandidaten wünschen sich die Bischöfe, dass sie „Äußerungen vermeiden, denen Hass zugrunde liegt“ und „nicht auf Einschüchterung, Gewalt oder Zerstörung zurückgreifen“ und bezeichnen solche Methoden als negative Elemente, „die die Demokratie töten“.
„Menschen“, so die Bischöfe, „haben verschiedene Meinungen und unterstützen aus diesem Grund unterschiedliche Parteien. Damit eine Demokratie leben kann, müssen wir auch Visionen tolerieren, die sich von unserer eigenen unterscheiden. Ein weites Spektrum an Ideen und politischen Einstellungen hilft uns, das zu erkennen, was für unser Land und für unser Volk und für das Gemeinwohl am besten sein könnte. Wenn wir die Einstellungen der anderen und ihr Rechte, eine andere Partei ihrer Wahl zu unterstützen, nicht respektieren, ist dies antichristlich und antidemokratisch“.
In ihrer Botschaft erinnern die Bischöfe auch daran, dass die Wahl frei sein muss und nicht beeinflusst werden darf: „Keiner darf dir sagen, welche Partei du wählen sollst. Wenn du einer Partei deine Stimme gibst, nur weil du sie schon immer gewählt hast, oder weil dein Vater oder deine Großmutter sie wählt, trägt nicht zum Leben unserer Demokratie bei. Man könnte versucht sein, eine Partei zu wählen, die unserer eigenen Interessen, oder die einer gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Gruppe vertritt, doch wenn andere Menschen unter der eigenen Entscheidung leiden müssen, dann war es keine gute Entscheidung.“
Wie soll man sich also auf die Wahl vorbereiten? Die Bischöfe schlagen vor, Wahlveranstaltungen zu besuchen, bei denen „die Menschen zuhören und über die Anliegen des Landes diskutieren können“. „Wer mehr wissen will kann sich auch über das Radio, das Fernsehen oder die Zeitungen informieren. Debatten zur Wahl können zudem von Pfarrgemeinden, Vereinen und Clubs organisiert werden“.
Abschließend fordern die Bischöfe zum Gebet für die Wahl 2009 auf: „Betet das Gebet für den Frieden des heiligen Franz Xaver für die Demokratie in unserem Land. Das Gebet ist ein wichtiges Instrument zur Erinnerung an unsere Verantwortlichkeit als Friedensstifter“. (LM) (Fidesdienst, 24/11/2008)


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