Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Tian Jin (Fidesdienst) – „Möchtest du die katholische Kirche kennen lernen? Dan bist du bei unserem Treffen in der Xin-Kai-Kathedrale willkommen“: lautet der Werbeslogan, mit dem die katholische Gemeinde in Tian Jin Ende August in den größten Tageszeitungen Werbung in eigener Sache machte. Die Anzeige gibt auch Auskunft über Datum, Ort und Zeit der Katechese-Treffen in der Kathedrale.
Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche dem Fidesdienst berichte, standen die Telefone im Pfarrbüro der Kathedrale nicht mehr still. Der Gemeindepfarrer bekräftigt: „Wir haben zwar die einzelnen Anrufe nicht gezählt, aber es sind jeden Tag mindestens zwanzig Interessenten, die nach weiteren Informationen fragen. Es rufen Journalisten und Akademiker an, aber auch einfache Leute. Und sie wollen alle nur eins: die Kirche und den katholischen Glauben besser kennen lernen. Es ist nicht so wichtig, wie viele am Schluss das Sakrament der Taufe empfangen werden, denn für uns ist vor allem die Verbreitung des Glaubens, des Evangeliums und des Wortes Gottes wichtig, der Rest befindet sich in den Händen Gottes.“ Die Pfarrgemeinde der Xin-Kai-Kathedrale ist sehr engagiert im Bereich der Evangelisierung und scheut dabei auch nicht neue Wege der Mission. In diesem Sinn bleibt auch die Pforte der Kathedrale von morgens um 5.00 Uhr bis abends um 20.00 Uhr geöffnet, so dass jeder eintreten kann. Abwechselnd stehen Priester, Ordensleute und Laien bereit, Fragenden eine Antwort zu geben.
Die Xi-Kai-Kathedrale in der Diözese Tian Jin wurde 1914 im romanischen Stil erbaut und bietet rund 2.000 Gläubigen Platz. Sie wird von den Einheimischen auch als „französische Kirche“ bezeichnet. Heute hat die Pfarrgemeinde 30.000 Mitglieder. Die Pfarrei gehörte zu den ersten Gemeinden mit einer eigenen Homepage im Internet und seit kurzem gibt es auch einen Blog der Gemeinde. Wie aus dem „Guide to the Catholic Church in China 2008” hervorgeht leben in der Diözese Tian Jin heute rund 100.000 Gläubige. Es gibt rund 30 Priester, und etwa 40 Ordensschwestern, sowie etwa ein Dutzend Seminaristen. (NZ) (Fidesdienst, 19/11/2008)
