ASIEN/IRAK - Muslimische Truppen im Irak unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen: Vorschlag der Organisation der Islamischen Konferenz zur Stabilisierung des Landes stößt auf Zustimmung

Samstag, 24 April 2004

Putrajaya (Fidesdienst) - Eine zentrale Rolle sollten der Vereinten Nationen bei der Stabilisierung der Lage im Irak und die Präsenz von Soldaten aus islamischen Ländern wünschten sich Vertreter aus 57 Mitgliedsländern der Islamischen Konferenz bei einer jüngsten Tagung in Malaysia. Die Organisation bat die Vereinten Nationen um die Verabschiedung einer Resolution für ein neues Mandat für Friedenseinheiten im Irak mit Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft.
Nach Ansicht von Beobachtern stieß dieser Vorschlag auch in islamischen Kreisen im Irak auf Zustimmung, weshalb er einen Ausweg aus der gegenwärtigen im Land herrschenden dramatischen Instabilität darstellen könnte.
Auch die verschiedenen Religionsgemeinschaften im Irak reagierten positiv auf den Vorschlag. Pfarrer Nizar Semaan betonte gegenüber dem Fidesdienst, dass der Vorschlag „durch die Vereinten Nationen die ganze internationale Staatengemeinschaft zu beteiligen zur Stabilisierung der Situation beitragen könnte“. „Hierzu sollte gesagt werden, dass der gegenwärtige Terrorismus darauf abzielt, den Irak in das Chaos zu stürzen: deshalb erscheint derzeit eine militärische Präsenz, die die Ordnung und das Wachstum auf dem Weg der Menschenrechte und der Demokratie sichert, unverzichtbar. Die Präsenz der Vereinten Nationen mit Unterstützung von Kontingenten aus islamischen Ländern wäre dabei von großer Bedeutung, denn sie wurde von den Menschen im Irak positiver betrachtet. Ein weiterer Weg wäre die Beteiligung der Iraker an den Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen. Sie kennen das Territorium und die verschiedenen Sprachen, weshalb sie auch direkt auf die Menschen einwirken und dadurch den Frieden fördern können.“
Die Neuheit eines solchen UN-Mandats sollte nach Ansicht der Organisation der Islamischen Konferenz die Präsenz von Soldaten aus islamischen Ländern bei der Garantie der inneren Sicherheit und Ordnung im Irak sein. Wichtige Länder mit islamischer Mehrheit, wie Pakistan, Indonesien und Malaysia haben bereits die eigene Bereitschaft zur Entsendung von Soldaten in den Irak erklärt, sollten die Vereinten Nationen nach Bagdad zurückkehren.
In einer offiziellen Verlautbarung zu ihrer jüngsten Tagung erklärt die Organisation, dass sie „die zentrale Bedeutung der Vereinten Nationen für den Frieden, die Sicherheit und die Stabilität im Irak anerkennt“ und bittet den Sicherheitsrat deshalb um eine neue Resolution zum Erreichen dieser Ziele. In ihrem Dokument bittet die Organisation auch um die Einhaltung des Datums vom 30. Juni für die Übergabe der Souveränität an die Iraker. „Die Stabilität im Irak“ heißt es in dem Papier, „wird nur dadurch garantiert werden können, dass das irakische Volk seine legitimen Rechte, einschließlich des Rechts auf freie Wahlen, ausüben kann. (PA) (Fidesdienst, 24/4/2004 - 35 Zeilen, 410 Worte)


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