AFRIKA/ASIEN - „In den vergangenen 15 Monaten wurden viele Fortschritte gemacht, doch es gibt noch viel zu tun“. Verlautbarung der Bischöfe zur Lage des Landes

Dienstag, 4 Mai 2004

Nairobi (Fidesdienst) - „Wir danken dem Herrn dafür, dass wir eine demokratische Regierung gewählt haben“. Mit diesen Worten beginnt die Verlautbarung der kenianischen Bischöfe zur Lage des Landes 15 Monate nach der Amtsübernahme von Präsident Mwai Kibaki. In ihrem Papier, das dem Fidesdienst vorliegt, befassen sich die Bischöfe mit den bereits erzielten Fortschritten aber auch mit den dringlichsten Problemen, die noch bewältigt werden müssen.
„Wir wissen, dass es für den Erhalt der im Bereich der Demokratie und der demokratischen Werte gemachten Fortschritte des ständigen Augenmerks aller Kenianer bedarf“, schreiben die Bischöfe. „Wir glauben deshalb, dass die bürgerrechtliche Erziehung fortgesetzt werden muss, damit es weitere Fortschritte geben kann“.
Im Zusammenhang mit den Problemen des Landes nennen die Bischöfe an erster Stelle die Korruption. „Die Bemührungen der Regierung zur Besserung des Justizsystems sind enorm. Es wurden verschiedenen Gesetze verabschiedet, darunter das Gesetz über Wirtschaftsverbrechen, die zur Bekämpfung der Korruption im öffentlichen Bereich beitragen“, so die Bischöfe, die jedoch auch die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen hervorheben. „Jüngsten Berichten zur Korruption zufolge werden in der öffentlichen Verwaltung weiterhin Schmiergelder bezahlt und Dienstleistungen verkauft, auf die die Bürger des Landes kostenlosen Anspruch haben. Wir bitten die Regierung darum, auf der Grundlage dieser Berichte den Kampf zur Beseitigung der Korruption in staatlichen Behörden fortzuführen.“
Mit Blick auf das Bildungswesen erinnern die Bischöfe an den wertvollen Beitrag der katholischen Kirche zum Schulsystem in Kenia: „Die Geschichte der Beteiligung der Kirche an der Erziehung reicht bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts zurück. Die Führungskräfte des Landes wurden größtenteils an katholischen Schulen ausgebildet: dies sollte anerkannt werden“. Zu den wichtigsten Maßnahmen der neuen Regierung im Erziehungswesen gehört die Einführung von kostenlosen Grundschulen: „Der kostenlose Schulbesuch hat 1,5 Millionen Zugang zur Schulbildung verschafft, so dass es heute insgesamt 7,2 Millionen Schüler gibt. Trotz anfänglichen Organisationsschwierigkeiten wird die kostenlose Grundausbildung ein Erbe für die Zukunft sein, wenn man bedenkt, das bisher rund 3 Million Kinder im Schulalter die Schule nicht besuchen konnten, weil sie kein Geld hatten. Diese Initiative wurde auch von allen Partnern der Entwicklungszusammenarbeit begrüßt.“
„In der gegenwärtigen Osterzeit (die am 30. Mai mit dem Pfingstfest zu Ende geht) feiern wir die Auferstehung Christi. Er lässt uns hoffen, dass wir trotz aller Unterschiede vereint bleiben werden. Unsere Einheit erwächst aus unseren Unterschieden. (LM) (Fidesdienst, 4/5/2004 - 38 Zeilen, 402 Worte)


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