AFRIKA/BURUNDI - Friedensmarsch der der „Katholischen Aktion“ in Burundi war ein voller Erfolg. Seit Januar konnten 964 ehemalige Kindersoldaten wieder in ihr normales Leben zurückkehren

Montag, 3 Mai 2004

Bujumbura (Fidesdienst) - „Wir haben ein bedeutsames Zeichen des Friedens gesetzt“, so der burundische Pfarrer Niciteretse zum Fidesdienst in einem Kommentar zu den vom katholischen Laienverband in Burundi im April veranstalteten Friedensveranstaltungen. „Auch die Reaktion der Behörden war positiv. Verschiedene Abgeordnete und der Minister für Sport haben am 25. April an unserem Friedensmarsch in der Hauptstadt Bujumbura teilgenommen“, so Pfarrer Niciteretse. „Wir werden auch im Marienmonat Mai weiterhin für den Frieden beten“.
Burundi versucht mühsam einen Bürgerkrieg zu überwinden, bei dem in 11 Jahren über 300.000 Menschen ihr Leben verloren haben. In der zweiten Aprilhälfte hatten die Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee (FNL) bekannt gegeben, man habe die Gefechte eingestellt und sei zu Verhandlungen mit der Regierung bereit. Die FNL ist die einzige Rebellenbewegung, die noch kein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet hat. Bereits im vergangenen Jahr hatte die größte im Land agierende Rebellengruppe FDD Friedensvereinbarungen mit der Regierung der Nationalen Einheit unterzeichnet. Diese Vereinbarungen sahen eine umgehende Einstellung der Gefechte zwischen der Armee und den Truppen der FDD vor. Die Rebellen besetzen das Amt des stellvertretenden Präsidenten und vier Ministerämter, 40% der Offiziersstellen in der Armee und 35% der Offiziersstellen in der Gendarmerie.
Infolge der Friedensvereinbarungen wurde auch mit der Rehabilitation der Kindersoldaten begonnen, die von den kriegführenden Parteien zwangsrekrutiert worden waren. Nach Aussage der Leiterin des Rehabilitations-Projekts, Frau Desirée Gatoto, konnten seit Januar dieses Jahres bereits 964 Kindersoldaten wieder in ihr normales Leben zurückkehren. Sowohl die regulären Streitkräfte als auch die Rebellenbewegungen FNL und FDD ließen Kinder in ihren Reihen kämpfen. Nach Angaben von Desirée Gatoto, gibt es allein in Burundi 3.000 Kindersoldaten. Die FDD haben diese Kindersoldaten auch nach der Unterzeichnung der Friedensvereinbarungen mit der Regierung noch nicht demobilisiert. Vielmehr ziehen nach Angaben von Frau Gatoto verschiedene bewaffnete Gruppen weiterhin junge Kämpfer ein, die oft nicht einmal 17 Jahre alt sind.
Die Familien ehemaliger Kindersoldaten erhalten einen Zuschuss von 10.000 burundischen Francs (etwa 20 Dollar) pro Monat, die den Jugendlichen den Besuch einer Berufsschule ermöglichen. (LM) (Fidesdienst, 3/5/2004 - 31 Zeilen, 349 Worte)


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