VATIKAN - Papst beim Regina Caeli-Gebet: „Wenn die Einheit der europäischen Völker dauerhaft sein soll, kann sie nicht nur wirtschaftlich und politisch sein. Die Seele Europas ist auch heute geeint, weil sie sich auf gemeinsame menschliche und christliche Werte bezieht“.

Montag, 3 Mai 2004

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Zum Abschluss der Heiligen Messe im Petersdom, bei der Papst Johannes Paul II. am Sonntag, den 2. Mai 26 Diakonen die Priesterweihe erteilt hatte, begrüßte der Papst vom Fenster seines Arbeitszimmers aus die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen und Pilger. In seiner Ansprache vor dem Regina Caeli-Gebet betonte der Papst: „Wenn die Einheit der europäischen Völker dauerhaft sein soll, kann sie nicht nur wirtschaftlich und politisch sein. Die Seele Europas ist auch heute geeint, weil sie sich auf gemeinsame menschliche und christliche Werte bezieht“. „Die Geschichte der Entstehung der europäischen Nationen schreitet parallel mit der Evangelisierung voran“, so der Papst weiter, „Deshalb wäre die Identität des Kontinents trotz der geistlichen Krisen, die sein Leben bis heute zeichnen, ohne das Christentum unverständlich“.
Der Heilige Vater erinnerte auch an die zahlreichen Beiträge, die die Kirche in den vergangenen Jahren zur Festigung der kulturellen und geistlichen Einheit des Kontinents geleistet hat. „Die Wurzeln des Evangeliums können Europa eine konsequente Entwicklung entsprechend der eigenen Identität, in Freiheit und Solidarität, in Gerechtigkeit und Frieden ermöglichen. Nur ein Europa, dass seine christlichen Wurzeln nicht verdrängt, sondern wieder entdeckt, ist in der Lage, sich den großen Herausforderungen des dritten Jahrtausends zu stellen: dem Frieden, dem Dialog zwischen Kulturen und Religionen, dem Schütz der Schöpfung. Zu diesem wichtigen Unternehmen sollen alle Christusgläubigen im Westen und im Osten Europas dank einer offenen und aufrichtigen ökumenischen Zusammenarbeit ihren jeweiligen Beitrag leisten.“
Indem er die zehn Länder grüßte, die am 1. Mai der Europäischen Union beigetreten sind erinnerte der Papst an „die vielen Heiligtümer, die im Laufe der Jahrhunderte in jedem dieser Länder die Marienverehrung lebendig erhalten haben“. (SL) (Fidesdienst, 3/5/2004 - 28 Zeilen, 313 Worte)


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