ASIEN/NORDKOREA - Franziskaner eröffnen in Pjöngjang das „Zentrum für Friedensarbeit“: ein historisches Ereignis für die katholische Kirche in Korea

Montag, 10 November 2008

Seoul (Fidesdienst) – Als Hoffnungsschimmer im Namen des heiligen Franz von Assisi betrachtet sich das neue „Zentrum für Friedensarbeit“ des Franziskanerordens in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang.
Wie aus Informationen der Ortskirche in Südkorea hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, wurde das Zentrum von der nordkoreanischen Regierung genehmigt und konnte vor kurzem im Beisein des Vorsitzenden der bischöflichen Kommission „Caritas Korea“ Bischof Lazzaro You Heung-sik von Daejeion (Südkorea) eröffnet werden. Die Kommission unterhält seit langem ausgezeichnete Beziehungen zu Nordkorea.
Das Zentrum wird vor allem humanitärer und soziale Aufgaben erfüllen: es wird Lebensmittel verteilen, das Wachstum von Kindern aus armen Familien begleiten, Kranke pflegen, Fortbildungskurse für Bauern anbieten und damit vor allem die Bedürfnisse der armen einheimischen Bevölkerung berücksichtigen. Das Zentrum arbeitet mit der „Saebyeol Company“ zusammen, die unter Schirmherrschaft der Regierung für die Wirtschaftszusammenarbeit in Nordkorea eintritt.
„Wir werden den Geist der Brüderlichkeit, des Friedens und des Dienstes des heiligen Franz von Assisi nach Nordkorea bringen, der sich der Aussätzigen seiner Zeit annahm und in den Armen und Notleidenden Christus erkannte“, so die Franziskaner, die die Initiative auf den Weg brachten.
„Ich hoffe, dass das Zentrum ein Meilenstein der karitativen und versöhnenden Tätigkeit, im Zeichen des Teilens und der Zusammenarbeit, in Nordkoreasein wird, damit die Menschen aus dem Norden und aus dem Süden Koreas wieder zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen können“, so Bischof You Heung-sik, bei der Eröffnungsfeier, an der auch zivile Autoritäten aus Pjöngjang teilnahmen.
Es handelt sich bei den Zentrum um die erste offizielle Einrichtung der katholischen Kirche in Nordkorea seit der Spaltung des Landes in zwei Teile nach dem Krieg von 1950-1953.. Die Idee erschien zunächst utopistisch, wurde aber mit der zeit und nach den ersten Zeichen der Öffnung seitens der nordkoreanischen Behörden zunehmend realisierbar, nicht zuletzt auch durch die tatkräftige Unterstützung seitens Caritas Korea.
Seit etwa zwei Jahren ist Caritas Korea direkt für humanitäre Hilfe und Zusammenarbeit mit Nordkorea zuständig. Zuvor wickelte das Büro der Caritas in Hongkong diese Projekte ab.
Caritas Korea stellte das eigene Know-how bei der Gründung des neuen Zentrums zur Verfügung, von dem man hofft, dass es konkret zur Aussöhnung zwischen Nord- und Südkorea beitragen kann. (PA) (Fidesdienst, 10/11/2008)


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