AFRIKA/D.R. KONGO - „EUROPÄISCHE FRIEDENSEINHEITEN SIND IM KONGO WILLKOMMEN, DOCH MAN HÄTTE FRÜHER EINGREIFEN SOLLEN“, SO BISCHOF NGABU VON GOMA

Donnerstag, 5 Juni 2003

Kinshasa (Fidesdienst) – „Die Stationierung von europäischen Friedenseinheiten im Ituri-Distrikt ist positiv, doch dies macht nicht vergessen, dass die internationale Staatengemeinschaft nicht eingegriffen hat, als vor zwei Monaten Massaker an der Zivilbevölkerung verübt wurden.“, so bringt Bischof Faustin Ngabu von Goma (D.R. Kongo) in einem Kommentar gegenüber dem Fidesdienst zur Stationierung von europäischen Eingreiftruppen in der von heftigen Gefechten erschütterten Region Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo seinen vorsichtigen Optimismus zum Ausdruck.
Am 4. Juni hatte die Europäische Union in Brüssel dem Einsatz von rund 1.400 Soldaten in Ituri zugestimmt, wo nach Angaben von Fidesquellen in den vergangenen Monaten bei Massakern rund 1000 Menschen starben. Die Mission wird unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen unter Leitung Frankreichs stattfinden, das selbst 700 bis 900 Soldaten, Kampf- und Versorgungsflugzeuge bereitstellen wird. Großbritannien, Deutschland, Holland, Italien und Belgien werden sich an der Mission beteiligen.
„Mit Sicherheit ist es positiv, dass es sich um multinationale Einheiten handelt und nicht nur französische Soldaten stationiert werden, wie anfangs in Betracht gezogen worden war. Ein ausschließlich französischer Einsatz hätte den Eindruck entstehen lassen können, dass unter dem Vorwand, die gegnerischen Truppen zu trennen, eigene Interessen verfolgt werden, die mit dem Frieden im Kongo nichts zu tun haben. Es bleibt zu hoffen, dass Europa in der Lage ist, die komplexe Situation des Landes zu verstehen, damit es eine positive Rolle spielen und einen dauerhaften Frieden herstellen kann.
(LM) (Fidesdienst, 5/6/2003 – 23 Zeilen, 245 Worte)


Teilen: