AFRIKA/COTE D’IVOIRE - „Wir sind vereint durch ein gemeinsames Schicksal, unserer Politiker sollen sich für Frieden und Versöhnung einsetzen“. Gemeinsame Botschaft der Bischöfe von Burkina Faso und Cote d’Ivoire

Mittwoch, 28 April 2004

Abidjan (Fidesdienst) - „Die Menschen in Burkina Faso und Cote d’Ivoire sind vereint durch ihre gemeinsame Geschichte und Geographie“, so die Bischöfe von Burkina Faso und Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste) in einer gemeinsamen Botschaft mit dem Titel „Der Friede sei mit euch“, die dem Fidesdienst vorliegt. Die Botschaft wurde zum Abschluss eines Treffens der Bischofskonferenzen von Cote d’Ivoire und Burkina Faso veröffentlicht, die vom 22. bis 25. April in Abidjan tagten (vgl. Fidesdienst vom 19. April 2004). In ihrem Papier erinnern die Bischöfe daran, dass Burkina Faso und Cote d’Ivoire eine 200 Kilometer lange gemeinsame Grenze haben“. „Deshalb gibt es dank vieler gemischter Ehen auch zahlreiche familiäre Verbindungen“, so die Bischöfe. Angesichts dieser Tatsache betonten die Bischöfe: „Wir Christen sind von Gott berufen eine Familie Gottes zu sein. Ein Blick auf unsere christlichen Gemeinden und Priester in Cote d’Ivoire zeigt, dass es starke Burkinabé-Gemeinden gibt. Priester und Ordensleute aus Burkina Faso werden von allen sehr geschätzt“. „Unter allen Gesichtspunkten sind die Menschen in Burkina Faso und Cote d’Ivoire berufen, Zeichen und Instrumente der Wahrheit zu sein“, so die Bischöfe weiter.
„Leider wurde das brüderliche Einverständnis zwischen den beiden Völkern durch die schwere gesellschaftspolitische Krise in Cote d’Ivoire ernsthaft beeinträchtigt, so dass die Menschen aus Burkina Faso und Cote d’Ivoire, die bisher Brüder waren, sich heute misstrauisch beäugen und sich gegenseitig die Schuld zuschieben“, bedauern die Bischöfe. „Dies ist auch der Grund für Menschenrechtsverstöße, die sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite zur Demütigungen, Frustration, Ungerechtigkeit und Leid geführt haben. Es ist offensichtlich, dass die beiden Völker und die ganze Region ungemein unter dieser Krise und deren dramatischen Folgen leiden.“
Die Bischöfe betrachten dies, „als ein Unfall in der Geschichte“, denn „wir müssen zusammenleben und sollten deshalb unsere negativen Gefühle überwinden und uns gegenseitig aufrichtig vergeben, in der Überzeugung dass die Liebe des gekreuzigten Christus alle menschlichen Widersprüche überwinden und alle Menschen zu Gott Vater führen möge, der Frieden und Vergebung ist“.
Die Krise in Cote d’Ivoire war im September 2002 ausgebrochen und es sind davon insbesondere auch viele aus Burkina Faso stammende Einwanderer betroffen, die sich seit Jahrzehnten im Land aufhalten. Zu den Problemen, die zum Ausbruch der Krise geführt hatten, gehört auch der Anspruch auf Staatsbürgerschaft von Millionen ausländischen Einwohnern in Cote d’Ivoire (von denen viele aus Burkina Faso stammen). Ein Großteil dieser ausländischen Einwohner sind in Plantagen beschäftigt, Die Regierung in Cote d’Ivoire hatte Burkina Faso auch vorgeworfen es habe die Rebellen unterstützt, die den Norden des Landes belagern.
Die Bischöfe fordern abschließend alle Christen „zum Gebet und zum Engagement für den Frieden“ auf und bitten „Regierende um Gespräche“, deren Ziel „das Wohl der Völker, die Bekämpfung der Ungerechtigkeit und die Suche nach Transparenz bei der Verwaltung der wirtschaftlichen Ressourcen mit besonderem Augenmerk für Arme und Ausgegrenzte“ sein soll. (LM) (Fidesdienst, 28/4/2004 - 43 Zeilen, 490 Worte)


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