ASIEN/INDIEN - Mit einem Hirtenbrief wollen die Bischöfe von Orissa den verfolgten Christen neue Hoffnung schenken

Dienstag, 4 November 2008

Bhubaneswar (Fidesdienst) – In einem vor kurzem veröffentlichten Hirtenbrief befassen sich die Bischöfe des ostindischen Unionsstaates Orissa mit der Welle antichristlicher Gewalt, die den Staat in den vergangenen Wochen und Monaten erschütterte. Dabei wollen sie den Gläubigen Hoffnung schenken und Mut machen. In diesem Zusammenhang danken sie auch den internationalen Organisationen, die sich für die Opfer engagieren und sie bringen ihre Verbundenheit mit allen zum Ausdruck, die im Namen Christi verfolgt wurden.
Das Schreiben wurde von sechs Bischöfen unterzeichnet: Bischof Thomas Thiruthalil CM von Balasore; Erzbischof Raphael Cheenath SVD von Cuttack-Bhubaneswar; Bischof Alphonse Bilung SVD von Rourkela und dessen Bischofskoadjutor John Barwa SVD; Lucas Kerketta SVD von Sambalpur; Bischof Sarat Chandra Naik von Berhampur. Der Hirtenbrief wurde in allen Gemeinden verlesen und an Schulen, Vereine und Ordensgemeinschaften verteilt.
Die Bischöfe „verneigen sich mit Respekt vor dem festen Glauben“ der Christen und betonen, sie seien stolz auf „die Fähigkeit dieser Menschen jede Art von Einschüchterung und Androhung zu ertragen“.
Die Kirche verurteile jede Form von Gewalt, so die Bischöfe, die die Regierung um angemessene Maßnahmen, die die Sicherheit und das Wohlergehen der betroffenen, ausgegrenzten und vertriebenen Menschen wiederherstellen.
Die Gründe für die Kampagne der Gewalt erklären sich die Bischöfe wie folgt: „Die Kirche steht auf der Seite der Armen und Ausgegrenzten. Durch Bildung, Gesundheitsversorgung und Entwicklungsprogramme hat die Kirche den schwächsten Bevölkerungsteilen zu mehr Selbstbewusstsein verholfen. Dies alles gefällt den Mächtigen nicht, die um ihre Position fürchten und sich von den Armen bedroht fühlen.“
Indem sie der Kirche, den Institutionen, den Nichtregierungsorganisationen und den internationalen Einrichtungen, die ihre Stimme für die Christen in Orissa erhoben haben, danken üben sie gleichsam Kritik an der lokalen Regierung und der Polizei, die die Aggressionen nicht gestoppt haben. Allen Opfern der Gewalt bringen die Bischöfe abschließend die eigene Verbundenheit zum Ausdruck und fordern die Gläubigen zu Hoffnung und Mut auf.
Seit August dieses Jahres starben bei Episoden der Gewalt gegen Christen nach offiziellen Angaben mindestens 60 Menschen. Rund 50.000 mussten ihre Wohnungen verlassen, 180 Kirchen wurden zerstört und zahlreiche Wohnungen, Klöster, Krankenhäuser und Einrichtungen verwüstet. (PA) (Fidesdienst, 04/11/2008)


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