ASIEN/NORDKOREA - Koreanische Diasporagemeinden in den Vereinigten Staaten wollen den Opfern des Zugunglücks in Nordkorea helfen

Freitag, 23 April 2004

New York (Fidesdienst) - In verschiedenen Teilen der Welt haben sich koreanische Diasporagemeinden für die Opfer des Zugunglücks im nordkoreanischen an der Grenze zu China gelegenen Bahnhof von Ryongchon mobilisiert. Nach ersten Informationen sollen bei einem Zusammenstoss von Treibstoffwagons rund 3.000 Menschen gestorben sein. Die nordkoreanische Regierung hat infolge der schweren Explosion den Notstand für die betroffenen Gebiete ausgerufen.
Während aus Südkorea bereits die Caritas und die katholische Bischofskonferenz ihre Hilfe angeboten haben, wollen auch die koreanischen Diasporagemeinden in den Vereinigten Staaten den Opfern des Zugunglücks helfen. Im Gespräch mit dem Fidesdienst erklärte der Sprecher der koreanischen Katholiken in New York, Chang-Hyun: „Wir sind erschüttert über die Tragödie, zu der es in Nordkorea gekommen ist und das Ganze stimmt uns zutiefst traurig. Die Gläubigen unserer Gemeinde treffen sich zum Gebet für die Opfer, während wir andererseits auch versuchen, mit Hilfe der südkoreanischen Caritaszentralen Hilfsmittel für die Betroffenen bereitzustellen und zu erfahren, auf welche Weise wir nützlich sein können. Wir möchten unseren Brüdern und Schwestern in Nordkorea halfen, die bereits unter Armut und Unterdrückung leiden.“
Nach anfänglichem Schweigen hatte die Regierung in Pjöngjang das Unglücks bestätigt und das Internationale Rote Kreuz um Hilfe gebeten. Der Fernsehsender Ytn mit Sitz in Seoul hatte Bilder von hohen Flammen und schwarzen Rauchwolken vom Bahnhof in Ryongchon gezeigt.
Unterdessen bat er südkoreanische Minister für Wiedervereinigung auch die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe: auf diesen Appell reagierten auch die koreanischen Diasporagemeinden.
Wie aus jüngsten Daten zum Dezember 2003 hervorgeht, die die Koreanische Bischofskonferenz dem Fidesdienst zur Verfügung stellt, leben insgesamt 133.853 koreanische Katholiken im Ausland. Sie gehören insgesamt 151 Auslandsgemeinden in 60 Ländern auf der ganzen Welt an. Unter ihnen befinden sich auch 172 Priester, 121 Schwestern und zwei Laienbrüder. Über die Hälfte der im Ausland lebenden koreanischen Katholiken leben in Nordamerika (81.999 in den Vereinigten Staaten, 14.480 in Kanada), 10.210 in Australien und 4.567 in Neuseeland, gefolgt von Brasilien (3.600) und Deutschland (3.385).
Diese Daten weisen die koreanische Kirche als Missionskirche aus. „Die koreanischen Laiengläubigen“, so ein Beobachter aus der Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst, „sind in ihrem Glauben sehr lebendig und dynamisch und sie besitzen außerdem große Glaubensreife sowie Evangelisierungsfähigkeiten. Die koreanische Kirche basiert weitgehend auf der Tätigkeit engagierter Laien, die maßgeblich an der Pastoralarbeit beteiligt sind. (PA) (Fidesdienst, 23/4/2004 - 35 Zeilen, 348 Worte)


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