VATIKAN - „Zwanzig Jahre lang haben junge Menschen das Kreuz auf den Wegen der Welt auf ihren Schultern, auf Schlitten und Booten, im Flugzeug und im Auto transportiert ohne dass sie sich dabei aufhalten ließen … Dieses Kreuz hat sie dazu angespornt, sich auf den Weg zu machen und den Sinn des Pilgerns und der Mission neu zu entdecken“ - Vor zwanzig Jahren überreichte der Papst den Jugendlichen das Kreuz, das zum Symbol der Weltjugendttage geworden ist

Freitag, 23 April 2004

Rom (Fidesdienst) - „Dieses Ereignis ist sowohl für die Kirche als auch für viele von uns persönlich von großer Bedeutung“, so der Leiter der Jugendabteilung des Päpstlichen Laienrates beim Treffen zur Feier des 20. Jahrestages der Übergabe des Kreuzes an die Jugendlichen auf der ganzen Welt. Das von der Stiftung „Gioventù Chiesa Speranza“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum „S. Lorenzo“ und der Jugendabteilung des Päpstlichen Laienrates veranstaltete Treffen, fand am Donnerstag, den 22. April, in den Räumlichkeiten des Internationalen Jugendzentrums „S. Lorenzo“ in Rom statt.
Dass es sich dabei um ein wichtiges Ereignis handelte, stelle auch der Wert unter Beweis, den der Heilige Vater dem Kreuz selbst als sichtbares Zeichen des Todes und der Auferstehung beimisst, so P. Francis Khon weiter. Am 22. April 1984 überreichte Papst Johannes Paul II. zum Abschluss des Heiligen Jahres der Erlösung den Jugendlichen auf der ganzen Welt das Kreuz, das das ganze Jahr über im Petersdom gestanden hatte. Die Worte, die er dabei sprach, sind in die Geschichte eingegangen: „Liebe Jugendliche, zum Abschluss des Heiligen Jahres übergebe ich das Symbol dieses Jubeljahres an euch: das Kreuz Christi! Tragt es in die Welt als Zeichen der Liebe des Herrn Jesus zu den Menschen und verkündet allen, dass allein der gekreuzigte und auferstandene Christus Heil und Erlösung bringt.“
Die Jugendlichen zögerten nicht, der Aufforderung des Papstes nachzukommen und zu hunderttausenden haben sie im Laufe dieser zwanzig Jahre das Kreuz auf seiner Pilgerreise durch die Welt begleitet. Buenos Aires, Santiago de Compostela, Czestochowa, Denver, Manila, paris, Rom und Toronto waren nur die wichtigsten Etappen, bei denen das Kreuz Mittelpunkt des Interesses und der Gebete vieler junger Menschen waren, die sich um es versammelt hatten. Deshalb ist die Feier des 20. Jahrestages der Übergabe nicht nur eine einfache Veranstaltung, sondern ein Wiedererleben der Bedeutung, die die Übergabe des Kreuzes an die Jugendlichen an sich besitzt.
Nach den Eröffnungsansprachen von P. Francis Khon und Dr. Marcello Tedeschi, Präsident der Stiftung „Gioventù Chiesa Speranza“, zeigte ein Video die bedeutendsten Augenblicke auf dem zwanzigjährigen Weg des Kreuzes durch die Welt. Die zahlreichen Gastredner hatten alle auf irgendeine Weise an der Organisation der Übergabe des Kreuzes am 22. April 1994 teilgenommen. An einer vom Direktor der Tageszeitung der italienischen Bischöfe „Avvenire“, Dr. Dino Boffo, moderierten Diskussionsrunde, beteiligten sich mit wertvollen Beiträgen der Koordinator des Jugendtreffens von 1984, Erzbischof Gianni Danzi; der Pressesprecher der Veranstaltung, Alberto Savorana, der damalige Jungendbeauftragte der Italienischen Bischofskonferenz, Bischof Domenico Sigalini, der Jugendbeauftragte der Diözese Rom, Bischof Mauro Parmeggiani und die Generalsekretärin des Treffens von 1984, Schwester Annalisa von der Muttergottes, die vor zwanzig Jahren beschloss, in das Kloster einzutreten. Schwester Annalisa ist heute Generaloberin der Karmelitinnen in Genua.
In seiner Schlussansprache erläuterte der Präsident des Päpstlichen Laienrates, Erzbischof Stanislaw Rilko, den Geist, der die damalige Feier beseelte. Wenn man sich nach zwanzig Jahren wieder treffe, sei dies nicht nur eine einfache Erinnerung an die Geschichte, denn man werde erneut von dieser Geschichte und von der Gegenwart dieses Kreuzes berührt. „Auch wir“, so der Erzbischof, „gehören zu den unzähligen Jugendlichen, die dieses Kreuz berührt haben und die das Geheimnis dieses Kreuzes berühren.“
In der Tat wurde das Kreuz von vielen berührt und seine geheimnisvolle Präsenz hat das Leben vieler verändert, die sich ihm genähert haben. „Wenn die jungen Menschen in diesen zwanzig Jahren das Kreuz auf den Wegen der Welt auf ihren Schultern, auf Schlitten und Booten, im Flugzeug und im Auto transportiert haben, ohne dass sie sich dabei aufhalten ließen“, so P. Francis Khon weiter, „dann deshalb, weil dieses Kreuz mit seiner bedeutsamen sie dazu angespornt hat, sich auf den Weg zu machen und den Sinn des Pilgerns und der Mission neu zu entdecken, und dabei aus sich selbst herauszugehen und den Alltag hinter sich zu lassen, um sich auf die Suche nach Gott und den anderen zu begeben“. (PR) (Fidesdienst, 23/4/2004 - 57 Zeilen, 705 Worte)


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