AFRIKA/UGANDA - Insgesamt 26 afrikanische Länder schließen sich in einem Markt zusammen, der von Südafrika bis Ägypten reicht

Donnerstag, 23 Oktober 2008

Kampala (Fidesdienst) – Eine Freihandelszone mit 527 Millionen Einwohnern und einem Bruttoinlandsprodukt von 624 Milliarden Dollar wird durch die Verschmelzung von drei Regionalen Blöcken in Süd- und Ostafrika entstehen (vgl. Fidesdienst vom 22. Oktober 2008). Dies haben am 22. Oktober in der ugandischen Hauptstadt Kampala die Delegationen von 26 Staaten beschlossen die den drei politisch-wirtschaftlichen Gemeinschaften Afrikas angehören: COMESA (Gemeinschaft Ost- und Südafrikas), Gemeinschaft Ostafrikas (EAC) und SADC (Gemeinschaft für Entwicklung und Koordinierung des Südlichen Afrika)
Der Gipfel beauftragte die regionalen Blöcke mit der Entwicklung eines Aktionsplanes für die Gründunge einer Freihandelszone, eines juridischen Rahmengerüsts und eines Maßnahmenpaktes, das die den Austausch von Unternehmern und Geschäftsleuten fördern soll.
Eine entsprechende Ministerratsversammlung wird vor Jahresende tagen und die notwendigen Fristen für die Entstehung der Freihandelszone festlegen.
Bei dem Gipfeltreffen wurden auch die Premierminister der Mitgliedsstaaten der drei regionalen Zusammenschlüsse aufgefordert, die Entwicklung von gemeinsamen Finanzsystemen und Kapitalmärkten zum Austausch von Waren zu beschleunigen und ihre Positionen im Hinblick auf Wirtschaftspartnerschaften, darunter auch mit der Welthandelsorganisation zu beschleunigen.
Die drei Wirtschaftsregionen werden innerhalb eines Jahres auch einen gemeinsamen Luftraum und regionale Internetverbindungen schaffen und ihre Programme im Transportwesen und bei der Energieversorgung aufeinander abstimmen.
„Der Prozess, zu dem wir uns heute verpflichten ist ein wichtiger Schritt bei der Verwirklichung eines Wirtschaftsblocks in einer Welt voller Herausforderungen, der das interafrikanischen Handelsaufkommen anheben wird“, so der südafrikanischen Präsident Kgalema Motlanthe.
„Dies ist ein historisches Treffen, denn der größte Feind Afrikas und die größte Ursache für die eigene Schwäche, war die Uneinigkeit und das niedrige Integrationsniveau im politischen und wirtschaftlichen Bereich“, so der ugandische Staatspräsident Yoweri Museveni, der betonte, dass die „wirtschaftliche Integration nicht ausreicht. Mann muss eine politische Integration schaffen, die zur Entstehung einer gemeinsamen Armee führt, die die Interessen Afrikas schützt“, denn „die unverhältnismäßige militärische Überlegenheit externer Mächte ist angesichts der kontinuierlichen Zersplitterung Afrikas eine strategische Gefahr für die Zukunft der afrikanischen Völker“.
Die angekündigte Schaffung eines Freihandelsraums, der von Südafrika bis Ägypten und von der Demokratischen Republik Kongo bis nach Kenia reicht, ist wichtig und setzt aber den politischen Willen der Mitgliedsstaaten voraus, den Worten nun auch konkrete Taten folgen zu lassen. Denn Schwierigkeiten gibt es genug, von den politisch-verwaltungstechnischen bis hin zum Fehlen von Infrastrukturen und der schwierigen Finanzlage angesichts der derzeitigen internationalen Lage. (LM) (Fidesdienst, 23/10/2008)


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