VATIKAN - „Wir sind Teil eines großen Plans und einer großen Mission und es ist eine „Frage der Liebe“; die unsagbaren Klagen, die wir hören, sollen uns drängen, mit Begeisterung unserem Taufversprechen nachzukommen“: ein Beitrag des Generalsekretärs der Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung zum Sonntag der Weltmission

Freitag, 17 Oktober 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Über den Missionsmonat Oktober sprechen bedeutet über die Mission zu sprechen. In der Tat ist dies der Monat der Weltmission für alle Länder, eine Zeit, in der wir über die gemeinsame Verantwortung aller Katholiken in aller Welt nachdenken. Es bedeutet, dass wir uns mit unserem Taufversprechen befassen, das besagt, dass wir in alle Welt gehen, um die Frohbotschaft in allen Ländern zu verkünden. Deshalb ist der Hauptzweck des Missionsmonats Oktober die Förderung des Missionsgeistes in der ganzen Kirche und ab und zu auch eines konkreten Engagements für die Missionen in vielen Teilen der Welt.
Die vier Wochen des Monats bilden eine Einheit in der das Gebet, das Opfer, das Almosen und der Dialog über die missionarische Berufung in vollkommener Harmonie aufeinander ergänzen. Der Sonntag der Weltmission wird am vorletzten Sonntag des Monats gefeiert und damit dieses Jahr am 19. Oktober. Dieser Tag wurde vom Heiligen Vater zu einem besonderen Sonntag erklärt, an dem wir auf noch intensivere Weise den Ausdruck der universalen Geschwisterlichkeit und Solidarität erleben. Aus diesem Grund wird in allen Diözesen, Pfarreien und katholischen Instituten auch die Kollekte für die Weltmission durchgeführt, in der die geschwisterliche Hilfe zusammenfließt, die die bedürftigsten Kirchen in aller Welt brauchen.
Während des Missionsmonats Oktober wollen wir mit dem Gebet und der materiellen Zusammenarbeit eine Antwort geben auf die Bedürfnisse vieler Menschen und Völker, die in aller Welt Not leiden. Priester, Ordensleute, Laien, die sich in vielen Teilen der Welt vor allem in den Dienst der Armen stellen, brauchen die notwendigen Mittel, damit sie Jesus nicht nur durch das Wort, sondern auch durch das konkrete Engagement bei der menschlichen Förderung bekannt machen können, das die Mission begleitet.
In diesem Jahr, das von der Wirtschaftskrise und von einer akuten Säkularisierung gekennzeichnet ist, müssen wir mit noch mehr Engagement unsere Völker dazu anregen, weiterhin großzügig zu sein, damit sie Missionare sind bei ihrem Handeln und ihrem Dienst, denn wir wissen, dass die gegenwärtige Krise vor allem auch die armen Menschen treffen wird. Wir selbst haben das menschliche Antlitz der Not vieler Männer und Frauen kennen gelernt. Wir wissen aus eigener Erfahrung, „dass der Schatz der Offenbarung, der Kirche anvertraut, mehr und mehr die Herzen der Menschen erfüllt“ (DV, 26).

Papst Benedikt XVI. lädt in seiner Botschaft zum Weltmissionssonntag dazu ein immer zu evangelisieren, da die Verkündigung Christi und seiner Heilsbotschaft heute mehr denn je „eine dringliche Pflicht aller ist“. Evangelisieren bedeute „Jesus Christus durch Worte und Taten zu verkünden“. Es sind die Werke der Nächstenliebe der Katholiken in aller Welt, die uns auch in diesem schwierigen Moment anspornen, damit die Missionare „in aller Welt den Duft der Liebe Christi verbreiten“. Wir sind Teil eines großen Plans und einer großen Mission, die eine „Frage der Liebe“ ist; d.h. als Katholiken leben wir „im Dienst an den Mitmenschen“ und die unsagbaren Klagen, die wir hören, sollen uns drängen, mit Begeisterung unserem Taufversprechen nachzukommen.

Jedes Jahr unterstützt das Päpstliche Werk für die Glaubensverbreitung (POPF), zu dessen spezifischen Aufgaben die Animation und Organisation des Missionsmonats Oktober und der Kollekte für die Missionen gehört, im Durchschnitt 7.000 Projekte, die durch die am Sonntag der Weltmission gesammelten Spenden finanziert werden. Spenden aus aller Welt fließen in einen Universalen Solidaritätsfonds ein, mit dem das universale Hilfsprogramm auf den Weg gebracht wird und zwar mit dem Ziel der finanzielle Unterstützung der Missionen bei ihrem Bemühen um Evangelisierung und Verkündigung der Frohbotschaft, die Jesus ist, sowie bei den vielfältigen Projekten im Bereich der Entwicklung, des Sozialen und der Bildung.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Vorbereitung auf den Sonntag der Weltmission sollten die Pfarreien in aller Welt deshalb in den zur Verfügung gestellten Arbeitsmaterialien und Broschüren insbesondere folgende Punkte berücksichtigen:
- Geschichte und Bedeutung des Weltmissionssonntags
- Informationen und Vorlagen für Predigten am Sonntag der Weltmission
- Informationen zur Förderung des Weltmissionssonntags in Gemeinden, Schulen und Gebetsgruppen
- Erfahrungsberichte von Missionaren aus der eigenen Diözese, die deren Alltag und deren Arbeit bekannt machen
- in diesem Jahr sollten mit Blick auf das derzeitige Paulusjahr vor allem auch Informationen zum Leben und zur Mission des heiligen Paulus und zu dessen Biographie veröffentlicht werden
- Informationen zur religiösen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Situation auf den fünf Kontinenten und insbesondere eines Beispiellandes oder einer besonders bedürftigen Diözese
- Informationen zum Leben der heiligen Teresa vom Kinde Jesu, Schutzpatronin der Missionen, und zum Leben des großen Missionars und Heiligen Franz Xaver
- Anregungen zum Missionsrosenkranz


Diese Informationen sollen insbesondere eine Katechese zur „Göttlichen Missionspassion“ anregen. Nützlich sind in diesem Jahr auch weitere Informationen zur Versammlung Bischofssynode zum Wort Gottes.
- zum Sonntag der Weltmission sind auch Plakate und andere Werbeträger anzufertigen
- an alle Pfarrgemeindemitglieder sollte eine besondere Einladung zur Feier des Sonntags der Weltmission und zur Teilnahme an der Spendenkollekte ergehen
- wo möglich sollten auch Werbespots in Radio und Fernsehen auf den Sonntag der Weltmission hinweisen
- die Großzügigkeit der Gläubigen kann nicht zuletzt auch durch Videoclips und anlässlich des Sonntags der Weltmission in Zusammenarbeit mit Künstlern komponierten Liedern angeregt werden.

Mit der Verteilung der Arbeitsmaterialien und Anregungen in den Gemeinden, Pastoralzentren, Schulen, Bewegungen und Orden sind insbesondere die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke und die Diözesandirektoren in Ortskirchen der verschiedenen Länder beauftragt. Deshalb gilt mein Dank im Voraus allen, die auf besondere und kreative Weise zur Gestaltung des Missionsmonats beigetragen haben. Insbesondere bitte ich abschließend alle ein weiteres Mal um ihr Gebet für einen erfolgreichen Sonntag der Weltmission. P. Timoteo Lehane Barrett, SVD, Generalsekretär des Päpstlichen Werks für die Glaubensverbreitung. (17/10/2008)


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