ASIEN/PHILIPPINEN - In einem Appell an Priester und Ordensleute fordert Erzbischof Fernando Capalla im Vorfeld der Wahlen vom 10. Mai Engagement für den Schutz der Werte und Unparteilichkeit

Donnerstag, 15 April 2004

Davao (Fidesdienst) - In einem Appell an Priester und Ordensleute fordert der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Fernando Capalla, im Vorfeld der Wahlen vom 10. Mai Engagement für den Schutz der Werte und Unparteilichkeit.
Der Erzbischof von Davao erinnert daran, dass Bischöfe, Priester und Ordensleute entsprechend Artikel 287 des Kirchenrechts sich nicht direkt in politischen Parteien engagieren dürfen. „Der Priester“, so Erzbischof Capalla, „sollte sich in seiner Pfarrei um Einheit bemühen: wenn er einen Kandidaten besonders unterstützt, dann läuft er Gefahr, eine Spaltung herbeizuführen.
Auch engagierte Laien und Katechisten sowie Mitglieder katholischer Gemeinschaften und Bewegungen sollten, wenn sie sich als Kandidaten für die Wahl aufstellen lassen, ihr kirchliches Amt niederzulegen.
„Die Kirche“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, „sollte die Harmonie unter der Gemeinschaft fördern, weshalb sich kirchliche Verantwortungsträger nicht mit einer bestimmten politischen Fraktion identifizieren sollten“.
„Trotzdem sollten die Priester“, so der Erzbischof weiter, „über Politik sprechen, denn politisches Interesse ist Pflicht jedes Christen. Die Politik ist die höchste Form der Bürgerpflicht im Dienst des eigenen Landes. Die Kirche versucht deshalb ihre Gläubigen durch Seminare zur Kirchlichen Soziallehre zum politischen Interesse hinzuführen.“
Der Erzbischof erinnert auch daran, dass es Pflicht jedes Christen ist, die Politik zu evangelisieren und dabei christliche Werte in das politische Leben einzubringen und sich auf der Grundlage der Prinzipien der Gerechtigkeit, der Solidarität und der Ehrlichkeit für das Gemeinwohl zu engagieren.
Am 10. Mai werden auf den Philippinen Präsidentenwahlen stattfinden. Zahlreiche Kandidaten verwenden während der Wahl religiöse Zeichen und Symbole, was die Kirche veranlasste, die eigene Unparteilichkeit besonders zu betonen.
Unterdessen wurde die Bischofskonferenz von der philippinischen Regierung gebeten, sich an der Wahlbeobachtung zu beteiligen. Dabei wurden Diözesen und Pfarreien gebeten, sich vor allem im Süden des Landes um einen friedlichen und regulären Wahlverlauf zu bemühen. (PA) (Fidesdienst, 15/42004 - 33 Zeilen, 318 Worte)


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