ASIEN/IRAK - „Die arabische Welt sollte terroristische Handlungen, wie die brutale Ermordung eines entführten italienischen Staatsbürgers, nun endlich verurteilen“, so Pfarrer Nizar Semaan.

Donnerstag, 15 April 2004

Bagdad (Fidesdienst) - „Ich bin zutiefst betroffen über den Mord an Fabrizio Quattrocchi“, so der irakische Pfarrer Nizar Semaan aus Mossul im Gespräch mit dem Fidesdienst zur Ermordung einer italienischen Geisel im Irak. „Leider befürchte ich, dass die italienischen Staatsbürger von eine Gruppe entführt wurden, die mit Al-Quaeda in Verbindung steht, darauf lässt die Vorgehenswiese der Entführer schließen. Würden sie sich in den Händen irakischer Sunniten befinden gäbe es mehr Hoffnung; würde es sich bei den Entführern um Schiiten handeln, wäre die Sache auch anders gelaufen, denn diese scheinen momentan bereit zu Verhandlungen mit der irakischen Übergangsregierung und sie versuchen die Situation nach den von Muktada al-Sadr provozierten Unruhen wieder zu normalisieren.“.
„Dieser barbarische Mord wäre wahrscheinlich nicht geschehen, wenn die arabischen Länder eine klare Position gegen den Terrorismus einnehmen würden“, vermutet Pfarrer Semaan. „Bisher haben weder die Arabische Liga noch die islamische Liga den Terrorismus nachdrücklich verurteilt. Man äußert sich zwar zu den verschiedenen Vorfällen, doch bisher wurden gewaltsame und sinnlose Handlungen, wie der Mord an unschuldigen Geiseln oder Menschen, die an einer Bushaltestelle stehen, noch nicht unmissverständlich verurteilt“,
„Wie aus Berichten der einheimischen Presse hervorgeht, sollen viele Iraner irakischer Herkunft die Staatsbürgerschaft unseres Landes beantragt haben, weshalb unser Land zunehmend unter ausländischem Einfluss steht“, so Pfarrer Semaan. „Außerdem entsteht dadurch ein Ungleichgewicht zugunsten der Schiiten, die bereits die Mehrheit im Irak stellen. Iraner kaufen Grundstücke, Häuser und Hotels vor allem im Südirak. (LM) (Fidesdienst, 15/4/2004 - 23 Zeilen, 254 Worte)


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