ASIEN/KASACHSTAN - Marienverehrung im Land der Gulag: ein Marienheiligtum soll an die Opfer der Verfolgung erinnern

Donnerstag, 9 Oktober 2008

Karaganda (Fidesdienst) – Über 50 Jahre lang mussten Christen, die sich nicht davor fürchteten ihren Glauben zu Christus zu bekennen, für ihren Mut mit dem Leben bezahlen. Doch die Überlebenden haben die Flamme des Glaubens am Brennen erhalten: darunter auch viele Priester und Ordensleute, die ihr Amt im Untergrund ausübten. Heute wird in dem Land, in dem die „Gulags“ Tod, Zerstörung und Vernichtung des Menschenlebens und der Menschenwürde brachten, eine Kathedrale entstehen, die der Madonna von Fatima gewidmet ist. In Karaganda wird genau dort ein Marienheiligtum errichtet, wo viele Märtyrer des Glaubens sterben mussten. Wie die Ortskirche gegenüber dem Fidesdienst berichtet, möchte man dort vor allem auch der Opfer der Verfolgung gedenken und ein Zeichen für die endgültige Wiedergeburt des katholischen Glaubens nach jahrzehntelangem atheistischen Kommunismus setzen.
Zur Zeit der Sowjetunion war Kasachstan ein Ort der Deportation: wer sich dem kommunistischen Regime widersetzte wurde in die unendlichen Steppen Zentralasiens deportiert und dort zur Zwangsarbeit bestimmt. Da man vor allem in den Kohlebergwerken viele Arbeitskräfte wurden Millionen von Menschen aus verschiedenen Ländern hierher gebracht: so wurde Kasachstan zu einem „einzigen großen Konzentrationslager“. Und unter den Deportierten waren auch viele Katholiken, vor allem polnischer, ukrainischer und deutscher Herkunft aber auch aus Litauen und Weißrussland-
Doch gerade hier entstand auch ein spirituelles Zentrum, da die vielen deportierten Priester zum Entstehen einer Untergrundkirche beitrugen. Zu ihnen gehörte auch der von Papst Johannes Paul II. 2001 selig gesprochene P. Alexij Saritski.
Heute gibt es in Karaganda mit seinen rund 2,5 Millionen Einwohnern eine Moschee, eine orthodoxe Kirche und bald auch eine neue katholische Kathedrale, in der man der Märtyrer aus rund 120 Völkern gedenken wird.
Die Genehmigung zum Bau erteilten die kasachischen Behörden 2003, nicht zuletzt auch aufgrund der guten Beziehungen, die zwischen dem Staat und dem Heiligen Stuhl insbesondere nach dem Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2001 entstanden waren.
Der Bau der neue Kirche im gotischen Stil wird mit Unterstützung von Gläubigen aus aller Welt finanziert: Bischof Pavel Lenga und sein Weihbischof Athanasius Schneider bitten um weitere Spenden für die Fertigstellung. (PA) (Fidesdienst, 09/10/2008)


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