AFRIKA/SOMALIA - Appell der Nichtregierungsorganisationen: Wir dürfen das Drama der über 3 Millionen somalischen Flüchtlinge nicht vergessen!

Donnerstag, 9 Oktober 2008

Mogadischu (Fidesdienst) – Das Schicksal des ukrainischen Lastschiffs „Faina“, das von somalischen Piraten in Beschlag genommen wurde, wird von der internationalen Staatengemeinschaft weiterhin mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. US-amerikanische, russische malaysische und kenianische Boote beobachten das Geschehen aus Sichtweite.
Angesichts dieses Ereignisses läuft das humanitäre Drama des Landes, wo rund 3,25 Millionen Menschen und damit die Hälfte der Bevölkerung des Landes dringend auf Hilfe angewiesen sind, in Vergessenheit zu geraten. Wie aus einer gemeinsamen Verlautbarung von 52 in Somalia tätigen Nichtregierungsorganisationen hervorgeht, ist die Zahl der Somalier, die humanitäre Hilfe brauchen seit Anfang 2008 um 77% angestiegen. Es handelt sich um eine „verheerende humanitäre Krise. Die Zahl der Vertriebenen ist infolge der zerstörerischen Kombination der extremen Unsicherheit, der Dürre und des Anstiegs der Preise für Lebensmittel dramatisch Angestiegen“, heißt es in der Verlautbarung. Die Situation werde sich voraussichtlich zuspitzen, da „die Auswirkungen der gegenwärtigen Krise der Finanzmärkte auch auf der somalischen Bevölkerung lasten werden.“
Infolge der Gefechte zwischen islamischen Milizen und den mit der Übergangsregierung alliierten äthiopischen Truppen, verließen allein in den vergangenen neun Monaten insgesamt 870 Flüchtlinge die Hauptstadt Mogadischu. „Wir sind erschüttert vom unverhältnismäßigen und unterschiedslosen Einsatz von Waffen bei allen Konfliktparteien“, heißt es in der Verlautbarung der Hilfswerke. „der zu einer weiteren Zuspitzung der humanitären Krise führt. Die Ärmsten unter den Einwohnern Mogadischus haben keinerlei Mittel zur Flucht vor der extremen Gewalt und sie haben auch nicht die Möglichkeit, sich den Lebensunterhalt zu verdienen, weshalb sie vollkommen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind“. (LM) (Fidesdienst 09/10/2008)


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