VATIKAN - P. Timoteo Lehane ist neuer Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung. „Ich möchte vor allem den Missionaren und Nationaldirektoren zur Seite stehen, damit sie sich bei ihrer Arbeit von der Weltkirche getragen wissen“, sagt er im Interview mit dem Fidesdienst

Mittwoch, 8 Oktober 2008

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Während der vergangenen 25 Jahre war ich Missionar in Ecuador, einem Andenland mit schöner Natur und wunderbaren Menschen, wo jedoch auch große Not herrscht. Ich war in eine Pfarrei, in der Ausbildung und in der Verwaltung meines Ordens, der Gesellschaft vom Göttlichen Wort (Steyler Missionare), tätig und ich empfinde die Erfahrung als einen Schatz, eine Erfahrung, die mir bei meiner neuen Tätigkeit in Rom sehr nützlich sein wird“, so P. Timoteo Lehane, SVD, in einem Interview mit dem Fidesdienst kurz nach seinem Amtsantritt in seiner Eigenschaft als neuer Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung.
„Wenn man jahrelang Tag aus Tag ein in der Mission gelebt hat, dann weiß man um die tatsächlichen Erfahrungen und Bedürfnisse der Missionare“, so P. Lehane weiter. „Man erfährt konkret, was Papstoralarbeit heißt, wie das Leben der Missionare in aller Welt aussieht. Und man spürt wie dringend die Solidarität mit den Brüdern und Schwestern ist, nicht nur unter materiellen Gesichtspunkten, sondern auch eine tiefer gehende Unterstützung durch das Gebet und die Begleitung“.
P. Timoteo Lehan war während der letzten 9 Jahre Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (PMW) in Ecuador und betrachtet vor allem auch diese Erfahrung als sehr nützlich. „Wie immer, wenn man einen neuen Dienst in der Mission beginnt, habe auch ich eigene Erwartungen“, so P. Lehane im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Doch gleichsam weiß ich, dass die Päpstlichen Missionswerke bereits einen langen Weg hinter sich haben und nun liegt es an mir, mich mit dieser Arbeit vertraut zu machen und mich über die Bedürfnisse auf den verschiedenen Kontinenten und in den verschiedenen Ländern zu informieren. In meinem neuen Amt möchte ich vor allem den Missionaren und Nationaldirektoren zur Seite stehen, damit sie sich bei ihrer Arbeit von der Weltkirche getragen wissen. Als besonders notwendig betrachte ich auch die Förderung des Missionsbewusstseins in aller Welt und insbesondere in den jungen Kirchen, die die Hoffnung der Menschheit sind. In diesem Sinn betrachte ich vor allem auch die missionarische Öffentlichkeitsarbeit als sehr wichtig, da gegenwärtig in diesen Ländern ein Bewusstsein von der Verantwortung entsteht, die sie in der Weltkirche tragen. In vielen Ortskirchen gibt es bereits junge Priester, Ordensleute und Laien, die als Missionare in anderen Kontinenten tätig sein wollen.“
„Wir befinden uns im Missionsmonat Oktober: es ist der Monat, den wir in besonderem Maß den Missionen widmen und es steht der Sonntag der Weltmission bevor. Dies ist eine Gelegenheit, den verschiedenen Ortskirchen Mut zu machen. Deshalb glaube ich, dass wir von unserer zentralen Stelle aus, auch den Nationaldirektoren dabei helfen können, die Kollekte in den verschiedenen Ländern voranzubringen. Dies ist von grundlegender Bedeutung, denn aus meiner eigenen Erfahrung in Ecuador weiß ich, dass Menschen, auch wenn sie arm sind, sehr großzügig sein können und alles geben, was sie haben. Wenn diese Menschen wissen, dass es andere gibt, die noch mehr sind als sie, dass es Kirchen gibt, in denen die Not noch größer ist, dann geben sie alles was sie haben und manchmal auch, dass was sie nicht haben, den ihr Herz ist groß, wenn es um das Teilen mit anderen geht.“
P. Timoteo Lehane Barrett, SVD, wurde 1955 in Innishannon (Cork, Irland) geboren. Nach dem Studium der Agrarwissenschaft in Multyfarmham (Wetameath) studierte er Philosophie in Donamon Castle (Roscommon) und Theologie in Maynooth (Kildare). 1978 trat er in die Kongregation vom Göttlichen Wort (Steyler Missionare) ein und legt 1985 die ewigen Gelübde ab. Am 17. März 1986 wurde er zum Priester geweiht. In seiner Kongregation hatte er verschiedene Ämter inne: von 1990 bis 2000 war er Ausbilder und von 2004 bis heute Provinzial. Insgesamt 25 Jahre lang war er als Missionar in Ecuador tätig, wo er unter anderem auch im Bereich der Gefängnispastoral in Quito arbeitete. Seit 1999 war er Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke und damit auch Koordinator des Dritten Amerikanischen Missionskongresses (CAM 3), der vom 12. bis 17. August 2008 in Quito stattfand, und seiner Ansicht nach „die beste Erfahrung war, die ich gemacht haben, denn ich konnte ein missionarisches Wiedererwachen und eine große kirchliche Gemeinschaft unter dem ganzen Kirchenvolk beobachten.“ (RG) (Fidesdienst, 08/10/2008)


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